Das Erwecken und Erhalten des Interesses an einer Erzählung, das Vereinfachen des Lernprozesses ist eine Kunst: Die Kunst des Geschichtenerzählens.

         Jesus war Meister dieser Kunst. Die Parabeln des Evangeliums (Geschichten mit moralischen Hintergrund, in Alltagssituationen) berührten die Herzen der Menschen, und verbreiteten so die Botschaft der Liebe Christi.

         Die unten aufgeführten Geschichten wurden zum großen Teil aus dem regelmäßigen Magazin Seara Espirita entnommen, in Verantwortung der Gruppe Espírita Seara do Mestre, die sich in Santo Angelo, im Nord-Westen des Bundesstattes Rio Grande do Sul - Brasilien befindet. Die monatliche Veröffentlichung, aktuell mit 50.000 Exemplaren und andere wurden von Evangelisierern für den Evangeliumsunterricht gemacht.

"Vereinigen wir uns, denn es ist unser aller Aufgabe. Nur die Einigkeit gibt uns Kraft, unsere Dienste zu leisten,die Brüderlichkeit als Motto und Demut als Garantie für den Erfolg bringt."


         Übersetzt: Márcio Vinicius Ribeiro Sá
                           Márcia Ribeiro Prata - Spiritistischer Studienkreis Allan Kardec Gruppe S.E.E.L.E e.V. in Stuttgart.


Die unten gelisteten Geschichten die mit Sternchen kennzeichnet sind beinhalten Zeichnungen zum Ausdrucken und Bemalen oder Aufgaben.

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Abtreibung
In Verteidigung des Lebens

Allan Kardec
Die Lehre (pdf)
(Übersetzung von Karina Rogalla / Korrektur Ozanan Rocha
Spiritistische Studiengruppe Schwester Scheilla Hamburg - Deutschland)

Ein Mann namens Allan Kardec
Allan Kardec, der Missionar Jesu

Arbeit
Freiwillige arbeit

Der Tod/Desinkarnation
Die reise

Der Verfasser ist nicht bekannt
Ein rettender Gedanke

Die Natur
Wasser, göttliches Geschenk

Divaldo Pereira Franco
Divaldo's Mission im Name der Liebe (pdf)

Drogen/Süchte
Pedrinho sagte nein!

Egoismus
Die Münze

Ehrlichkeit
Die beste Entscheidung

Familie
(Zuhause helfen / Geschwister / Freiheit und Grenzen)

Das Geschenk
Das entflohene Eichhörnchen
Die Kraft des Verständnis
Veronicas Entdeckung

Frieden
Frieden auf der Welt
Wollen wir Frieden spielen

Gebet
Beten lernen

Geister
(Existenz und Überleben)

Laurens Traum

Gerede/Verleumdung
Der Fall der Giraffe

Geschichte
Zuzu die kleine Biene, die keinen Honig machen konnte

Güte/Nächstenliebe/Zusammenarbeit
Das Grillenmännchen und der Frosch
Den Weg mit Blühten bestücken (pdf)
Der Raum der Geheimnisse
Der Violinist (pdf)

Jesus
(Freund / Geburtstagskind / Vertrauen / Nächstenliebe / Wunder / Die Geburt von Jesus / Parabeln)

Was wäre denn, wenn Jesus mich besuchen würde?

Jugend
Genieße das Leben!

Nächstenliebe
Gute Taten

Reinkarnation - Wiedergeburt
Die Verwandlung des Schmetterlings

Selbstachtung
Anders sein

Spiritismus
Träume*

Tugenden
Himmlischer Garten

Verzeihung
Die Kartoffel

Weihnachten
Die Bedeutung von Weihnachten





         










Das Grillenmännchen und der Frosch


         Das Grillenmännchen Antenor war ein netter Kerl. Es war unter den vielen Tieren sehr bekannt, weil es nachts lange Spaziergänge durch den "Blauen Wald" unternahm, um neue Tiere kennen zu lernen und neue Freundschaften zu schließen.

          Der „Blaue Wald“ war ein schöner Ort, voll von hübschen Blumen, Bäumen und allen Sorten Nahrungsmitteln: Pflanzen, Früchte und ein wunderschöner See, wo es möglich war, sauberes Wasser zu trinken. Das Grillenmännchen Antenor wohnte in einem schönen kleinen Haus am Rande dieses Sees, das es selbst gebaut hatte. Es hatte viele Nachbarn, die auch in der Nähe des Sees wohnten und ebenso seine Freunde waren.

          In der Nähe des Sees, auf der gegenüberliegenden Seite wohnte Valdemar der Frosch, ein sehr fleißiger Arbeiter, der gern zu Hause blieb, um zu lesen und Musik zu hören.

          Eines Abends entschied sich Antenor, auf der gegenüberliegenden Seite spazieren zu gehen, wo es bisher noch nie gewesen war. Es hatte gehört, dass auf der Ostseite des "Blauen Waldes" ein Vogel namens Janjão wohnte, der genau voraussagen konnte, wann es regnen würde. Es liebte die Wettervorhersage zu erfahren!

          Auf Antenors Spaziergang lief eigentlich alles gut. Plötzlich verschwand der Mond und alles wurde sehr dunkel. Antenor, das eigentlich keine Angst vor der Dunkelheit hatte, setzte seine Tour weiter. In dem Moment spürte es was komisches unter seinen Füssen... Der Boden fühlte sich anders....

          - Hilfe! - schrie Antenor Hilfe!

          Es ist in einen Sumpf gefallen. Der Sumpf ist ein Ort, wo die Erde feucht ist und die Tiere versinken können, bis sie ersticken und sterben. Der Sumpf war mit Stacheldraht eingezäunt und weil es so dunkel war, konnte Antenor die Gefahr nicht erkennen.

          In diesem schwierigen Moment, sammelte Antenor seine letzte Kraft und sprach ein Gebet für seinen Schutzengel aus.

          Und schrie weiter:

          - Hilfe! Ich versinke!

          Was für ein tragisches Ende für Antenor! Es war in Panik. Dann hörte es plötzlich:

          - Wo bist Du?

          - Hier bin ich, schrie das Grillenmännchen zurück. Wer könnte das sein? - überlegte Antenor.

          Es war Valdemar, der Frosch, der dort vorbeiging. Er war auf dem Weg zu seinem Freund Diógenes, der auf der Ostseite des "Blauen Waldes" wohnte, um sich ein Buch auszuleihen.

          Waldemar sah das Grillenmännchen und ohne ihm sehr nah zu kommen, um auch nicht selbst in den Sumpf zu fallen, nahm er einen kleinen Stock und reichte dem Grillenmännchen.

          Antenor hielt ihn fest und Valdemar zog das Grillenmännchen aus dem Sumpf heraus.

          Das Grillenmännchen bedankte sich sehr für die Hilfe. Valdemar hatte sein Leben gerettet!

          Gleich haben sie sich vorgestellt und wurden Freunde.

          In jener Nacht sind sie zusammen zum Vogel Janjão gelaufen und haben sehr viele Dinge über die Wettervorhersage gelernt. Auf dem Rückweg haben sie noch das geliehene Buch bei Diógenes abgeholt, Valdemars Freund.

          Beim Unterhalten entdeckten sie, dass beide sehr gern Musik mochten. Antenor lieh Valdemar seine Musik-CDs aus, und das freute ihn sehr. Sie denken sogar darüber nach, ein Duett zu bilden, um auf dem Frühlingsfest zu singen.

          Nicht auszudenken, dass diese Freundschaft begonnen hat, als Valdemar sich entschlossen hat, jemandem zu helfen. Der Frosch wusste aber, dass dem Nächsten zu helfen, nicht nur demjenigen gut tut, dem es geholfen wurde, sondern auch dem der hilft.

Claudia Schmidt

Übersetzung von Vania Becker-Trotz – Spiritistische Studiengruppe Schwester Scheilla Hamburg - Deutschland

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Was wäre denn, wenn Jesus mich besuchen würde?


         Was wäre denn, wenn Jesus mich besuche würde? Das ist die Frage für die Zusatzaufgabe im Religionsunterricht…Für diese Frage gelten 2 Punkte, die mit in die Note einbezogen werden sollten, das muss ich beantworten….Was würde Jesus über mich denken?

         Ich denke, er kennt mich und ich würde folgendes sagen, um einen guten Eindruck zu hinterlassen: Ich weiß es, dass ich ein Geist bin, der in einem materiellen Körper inkarniert ist, um zu lernen und mich weiter zu entwickeln, und ich meinen Eltern vor der Reinkarnation ausgesucht habe. Ich würde noch weiterhin sagen, dass ich mich anstrenge, die guten Eigenschaften zu entwickeln, die Jesus uns beigebracht hatte, als er vor mehr als 2000 Jahren hier unter uns war: Nächstenliebe, Respekt, Vergebung, Geduld...

         Ich weiß, dass ich ein guter Schüler bin, fleißig lerne und meinen Lehrern gehorche. Aber muss ich vielleicht mein Zimmer zeigen? Ich glaube, dass wird ihm nichts ausmachen, meine Unordnung zu sehen, aber er wird mit Sicherheit meine Kriegsspiele auf dem PC nicht gut finden…Wird er vielleicht mein Zeugnis sehen wollen?

         Und was ist, wenn er mich Fragen stellt? Wenn er mich über die Streitereien mit meiner Schwerster ausfragt? Dann muss ich die Wahrheit sagen, dass ich oft wenig Geduld mit ihr habe und oft den Streit anfange….

         Und über meine Freunde? Was sollte ich Jesus darüber sagen? Ich habe sehr viele Freunde und behandle sie immer gut. Wir streiten uns sehr selten und ich bin keine “Tratschtante”, es sein denn, es gibt die eine oder andere heiße Neuigkeit…Aber was ist mit den Jungs aus der anderen Klasse, die ich nicht mag, was sage ich dann? Darüber muss ich noch nachdenken.

         Ich werde sagen, dass ich ein ehrlicher Kerl bin: ich stehle nicht, ich lüge nicht und ich frage immer nach, wenn ich mir etwas von jemandem ausleihen möchte. Und in der Schule spicke ich nicht. Ich denke, es ist immer besser die Wahrheit zu sagen.

         Und was ist mit meinen Eltern? Ja, ich gehorche ihnen, obwohl sie sich immer beschweren, dass ich mich duschen muss, das Geschirr abtrocknen soll und mein Bett machen soll…

         Ich bete immer und bedanke mich für alles was ich habe: Familie, Schule, Freunde, ein Zuhause, Anziehsachen, Spiele. Aber ich denke ich werde es versprechen, dass wenn mein Vater sagt, dass ich den PC ausmachen soll, ich auch in dem Moment ihn ausschalten werde und nicht erst eine halbe Stunde später.

         Und was ist, wenn er mich fragt, ob ich über die Konsequenzen meiner Handlungen nachdenke? In den meisten Fällen schon, weil ich das Gesetz der Ursache und Wirkung, der Reinkarnation und auch der Nächstenliebe und Gottes Liebe kenne. Manchmal mache ich auch Fehler, das ist wahr, aber ich glaube, dass ich es mir Mühe gegeben habe, diese Existenz auszunutzen, um die guten Werte zu lernen und ein guter Kerl zu sein.

         Ja, Gott ist gütig, weil er uns Jesus, unser ältester Bruder, geschickt hat, um uns den guten Weg zu zeigen... Das werde ich Jesus auch sagen. Und ich werde mich bei ihm bedanken, dass er auf der Erde inkarniert hat, um uns zu lehren zu lieben und uns weiter zu entwickeln.

         Ich glaube ich werde Jesus auch darum bitten, dass er mir hilft, den guten Weg zu folgen und mehr Verbindung zu meinem Schutzgeist zu bekommen, damit er mich auf den guten Weg führen kann.

         Ob ich ihn fest umarmen könnte, um mich für seinen Besuch zu bedanken?

         Und was ist mit dir? Hast du dir schon Gedanken darüber gemacht, was du Jesus sagen würdest, wenn er dich besuchen würde?

Claudia Schmidt

Übersetzung von Karina Rogalla – Spiritistische Studiengruppe Schwester Scheilla Hamburg - Deutschland

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Laurens Traum


         Laurens war erst acht Jahre alt, dennoch war er sehr lebhaft und klug.

         Eines Tages in der Schule hörte er die Lehrerin über die Existenz des `Geistes` sprechen. Sie erklärte, dass er unsterblich sei, deswegen schon vor diesem Leben existierte und dass er nach dem Tod des Körpers weiterhin existiert. Zum Schluss fügte die an den Spiritismus glaubende Lehrerin hinzu:

         „Der Schlafzustand ist dem Tode sehr ähnlich: der Geist löst sich vom Körper und geht dort hin, wo er möchte. Der Unterschied zum Tod ist, dass wir jeden Morgen erneut aufwachen, während nach dem Tod des Körpers der Geist nicht mehr diesen selben physischen Körper erneut bewohnt.“

         Laurens hörte aufmerksam zu und die Worte der Lehrerin gaben ihm zu denken.

         Eigentlich verstand er nicht so genau, wie das geschehen könnte und war sich auch nicht so sicher, ob er an `Geister` glauben sollte.

         „Kann es denn wirklich sein, dass wir einen Geist oder eine Seele haben?“ fragte er.

         „Wir haben nicht einen Geist oder eine Seele, Laurens, `wir sind` ein Geistwesen“ antwortete die Lehrerin.

         Laurens war verblüfft. Niemals zuvor hatte er jemand über dieses Thema reden hören!

         So ging er nachdenklich und voller Fragen nach Hause zurück. Den Rest des Tages konnte er an nichts anderes denken.

         Am Abend betete er das kleine Gebet zu Jesus, das ihm seine Mutter beigebracht hatte und legte sich hin. Nicht lange danach schlief er ein.

         Nach einiger Zeit wachte er wieder auf. Er war durstig und stand auf um Wasser zu trinken.

         Er fühlte sich leichter und wohl. Als er aufs Bett schaute erschreckte er sich.

         Er sah einen anderen Laurens schlafen.

         Wie konnte er an zwei Stellen gleichzeitig sein?!...

         Dann erinnerte er sich an das was die Lehrerin erzählt hatte.

         „Toll! Das heißt, dass dieses mein geistiger Körper ist und dass ich außer meinem fleischlichen Körper bin!“

         Über die Situation amüsiert ging er durch das Haus. Seine Eltern waren noch wach und Laurens sah, wie seine Mutter strickte und sein Vater ein Buch auf seinen Lieblingsschaukelstuhl las.

         Er ging in die Küche um Wasser zu trinken, konnte das Glas aber nicht halten: seine Hand durchdrang es ohne es halten zu können.

         Er sah seine Katze Mieze in einer Ecke der Küche schnurren und entschied sich mit ihr zu spielen.

         „Mieze! Mieze!“ rief er.

         Die Katze erwachte schläfrig. Laurens näherte sich dem Tier und streichelte es. Die Katze sträubte das Fell, miaute und eilte davon um sich in der Waschküche zwischen einem Haufen Wäsche zu verstecken, als hätte sie Angst.

         Laurens beschloss das Tier in Ruhe zu lassen und zu seinem Zimmer zurück zu gehen.

         Als er durch das Wohnzimmer kam, sah er Opa Carlos neben seiner Mutter. Lächelnd sagte der Opa zu ihm:

         „Passe für mich gut auf deine Mutter auf, Laurens. Sage ihr es geht mir sehr gut.“

         Der Junge kehrte wieder schläfrig in sein Zimmer zurück und legte sich hin.

         Am nächsten Tag wachte er früh auf um in die Schule zu gehen. Zog sich um und ging zur Küche, wo seine Mutter gerade das Frühstück vorbereitete.

         Sie setzten sich hin. Als sie Kaffee in die Tasse goss sagte die Frau:

         „Seltsam, ich weiß nicht wo deine Katze ist. Immer wenn wir frühstücken kommt sie um was abzubekommen. Ich bin seit Stunden wach und sie ist noch nicht erschienen.“

         Da erinnerte sich Laurens an seinen Traum und sagt:

         „Ich weiß wo sie ist.“

         Er stand auf, ging zur Waschküche, machte die Tür auf, und siehe da, Mieze kam hinaus und streckte sich am ganzen Körper.

         „Woher wusstest du, dass sie da drin war?“ fragte der Vater neugierig.

         Laurens erzählte von dem Traum in der Nacht und verwunderte somit die Eltern. Dann fuhr er fort:

         „Und da ist noch eins: Opa Carlos, der im Wohnzimmer neben dir stand, Mama, bat mich für dich gut zu sorgen und dass ich dir ausrichte, dass es ihm sehr gut geht.“

         Die Frau, dessen Vater vor ein paar Monaten verstorben war, sprach gerührt:

         „Aber dein Großvater Carlos ist doch schon tot, mein Kind!“

         „Und doch habe ich ihn sehr wohl lebend gesehen, Mama. Ich erinnerte mich nicht einmal, dass er schon gestorben war.“

         Laurens Eltern umarmten sich vor Freude. Sie spürten, dass in dieser Nacht etwas ganz besonderes geschehen war.

         Sie, die eigentlich an gar nichts glaubten, fühlten jetzt Dank Laurens Traum eine neue Hoffnung in ihren Herzen.

         Und der Junge sagte mit weit geöffneten Augen:

         „So hat meine Lehrerin doch recht! Den Tod gibt es nicht!...“

Tante Selia

Übersetzung: Igor Oberding

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Das Geschenk


         Peter, ein sehr armer, neunjähriger Junge bekam eines Tages ein wunderbares und lecker aussehendes Stück Kuchen.

         Mit leuchtenden Augen nahm er das Stück Kuchen in die Hand, atmete tief ein und genoss den wunderbaren Duft, der sich dem Kuchen entfaltete. Er öffnete den Mund und wollte reinbeißen.

         Da erinnerte er sich allerdings, dass sein kleiner, siebenjähriger Bruder Hans auch sehr gerne Kuchen aß, und dass er schon lange keinen mehr bekommen hatte.

         Mit einem Seufzen wickelte er das Stück Kuchen wieder ein und sagte:

         „Ich weiß, ich werde es dem Hans schenken. Mein kleiner Bruder wird es lieben!“

         Später gab Peter dem Bruder das kleine Packet. Als dieser es öffnete konnte er sich vor Glück kaum fassen:

         „Wie gut! Ich liebe Kuchen. Danke Peter.”

         Aber als Hans schon in das Stück beißen wollte, erinnerte er sich an seine kleine Schwester Rosi, die er sehr mochte, und sagte:

         „Ach Peter, wenn es dich nicht stört, will ich der Schwester Rosi dieses Stück Kuchen schenken. Sie ist immer so liebevoll zu mir, bringt mich zur Schule, hilft mir bei den Hauspflichten und lädt mich immer zum spazieren ein.“

         Peter war einverstanden und beide brachten das Geschenk der Schwester.

         Als Rosi das Packet öffnete, lief ihr das Wasser im Mund zusammen. Als sie den ersten Bissen machen wollte, erinnerte sie sich allerdings an den älteren Bruder Gerald, und meinte:

         „Seitdem Vater entkörpert ist, ist unsere Lage sehr schwer und Gerald arbeitet viel um bei dem Unterhalt des Hauses zu helfen. Ich glaube er verdient dieses Stück Kuchen als Dank für alles was er für uns tut.“

         Die anderen waren einverstanden, und da es fast an der Zeit wahr, wo Gerald von der Arbeit Heim kam, stellten sie sich erwartungsvoll ans Tor.

         Kaum hatten sie ihn gesehen, liefen sie ihm entgegen. Rosi übergab ihm das Packet.

         Gerald öffnete es uns lächelte glücklich. Er war müde und hungrig. Er hatte den ganzen Tag gearbeitet und sich kaum ernährt. Dieses Stück Kuchen kam ihm gerade zurecht.

         Er erinnerte sich allerdings an die liebevolle Mutter, die wegen der vielen Arbeit stets erschöpft war. Er schaute zu den Geschwistern und sagte:

         „Meine lieben Geschwister, ich Danke euch für diese Gabe, die ihr mir macht, aber ich glaube das Mutter dieses Stück Kuchen mehr als ich verdient. Sie hat sich immer für uns alle geopfert und es ist gerecht, das sie dieses Geschenk bekommt.“

         Die Geschwister waren alle der selben Meinung und einverstanden.

         Sie gingen ins Haus und zur Küche, wo die Mutter das einfache Gericht für das Abendessen zubereitete. Gerald, von den Geschwistern umgeben, erklärte der Mutter was vorgefallen war und übergab ihr das Stück Kuchen.

         Mit den Augen voller Tränen schaute das Mütterchen zu den Kindern und sprach betroffen:

         „Peter, Hans, Rosi und Gerald. Ich bin sehr zufrieden mit euch allen. Heute habt ihr gezeigt, dass wir tatsächlich eine Familie sind, dass wir uns alle sehr lieben, und dass einer an den anderen denkt, sich selber dabei vergessend. Ihr habt die Lehre Jesus erlernt, die uns sagt, dem nächsten das zu tun, was wir gerne hätten, das für uns getan würde. Ich bin sehr glücklich, und auch eurer Vater ist, dort wo er ist, sicherlich auch sehr zufrieden.“

         Die Kinder waren alle gerührt, die Mutter lächelte liebevoll und machte einen Vorschlag:

         „Und jetzt lasst uns zu Abend essen. Danach werden wir brüderlich diesen wunderbaren Kuchen teilen und jeder wird ein Stückchen davon bekommen.“

Tante Selia

Übersetzung: Igor Oberding

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Gute Taten


         Von Allem was die Religionslehrerin an diesem Tag beibrachte, merkte sich Robert insbesondere, dass wir alle Pflichten haben, die erfüllt werden müssen, und dass wir gegenüber den Anderen immer gute Taten vollbringen sollten.

         Robert, ein kluger und intelligenter Junge, prägte sich die Worte von der Lehrerin ins Herz ein.

         Am nächsten Morgen sah er eine Klassenkameradin in der Pause, die versuchte eine Mathematikaufgabe zu lösen. Robert erinnerte sich an das was die Lehrerin gesagt hatte und zweifelte keinen Augenblick länger. Mathematik viel ihm leicht und in wenigen Minuten hatte er die Aufgabe gelöst.

         Das Mädchen bedankte sich entzückt, Robert ging weiter und dachte dabei: „Meine erste gute Tat des Tages.“

         Auf dem Heimweg kam er an einem Haus vorbei, wo ein kleiner Junge ohne viel Erfolgt versuchte, einen Drachen in die Luft steigen zu lassen.

         Spontan näherte er sich, nahm dem Jungen sein Spielzeug ab und beförderte den Drachen schon bald hoch in den Himmel.

         Der kleine Junge bedankte sich überrascht und hielt die Schnurrolle, die den Drachen in der Luft hielt, fest in der Hand. Robert ging seinen Weg und fühlte sich immer besser. Er hatte seine zweite gute Tat des Tages vollbracht und ein großes Wohlgefühl erfüllte ihn innerlich.

         Noch kurz bevor er zu Hause ankam sah er einen Jungen neben einem Fahrrad hocken. Als er sich näherte bemerkte Robert das der Junge ein Problem hatte: die Kette war nicht mehr am richtigen Platz. Sofort kniete Robert nieder und brachte die Kette hilfsbereit wieder an die richtige Stelle. Der Junge bedankte sich und fuhr fort.

         Ganz stolz kam Robert ins Haus herein.

         Er erzählte der Mutter, was er an diesem Morgen gemacht hatte, und diese lobte ihn für die Hilfe an die drei Kinder. Danach fragte sie:

         „Und jetzt? Was willst du nun machen?“

         „Ich esse jetzt zu Mittag und gehe dann raus, um zu gucken ob ich heute noch jemandem helfen kann.“

         Die Mutter hörte es und sagte nichts.

         Nach dem Mittagessen ging Robert vor die Tür und wartete auf die Geschehnisse.

         Später kehrte er zufrieden ins Haus zurück und erzählte der Mutter:

         „Mutter, ich habe einer Dame geholfen, die Straße zu überqueren. Danach habe ich dem Postboten geholfen, alle Briefe abzugeben.“

         Robert lächelte und ergänzte voller Stolz:

         „Mutter, ich bin erschöpft, aber sehr glücklich. Jetzt werde ich duschen, zu Abend essen und schlafen gehen.“

         Die Mutter schaute ihn ernsthaft an und sprach:

         „Dein Wunsch den Leuten zu helfen ist sehr lobenswert, mein Kind. Allerdings, und deine Pflichten? Wer wir diese tun?“

         Robert riss nun die Augen auf, als hätte er sich nur in diesem Augenblick an seine Pflichten erinnert.

         „Aber Mutter“, stotterte er enttäuscht, „ich dachte das richtige zu tun.“

         „Ja, mein Kind. Aber den Anderen zu helfen ist etwas zusätzliches, was wir tun können, ohne uns unserer eigenen Pflichten zu vergessen. Hat die Lehrerin euch nicht gesagt, dass jeder seine Pflichten hat, die er erfüllen muss?“

         „Ja, das ist wahr. Und jetzt?”

         „Jetzt hast du deine Hausaufgaben zu machen, das Zimmer aufzuräumen, die Spielsachen wegzuräumen. Ach! Und du wolltest auch noch das Fahrrad von deinem Bruder in Ordnung bringen, erinnerst du dich?“

         „Aber es ist schon spät!“ beschwerte sich der Junge.

         „Nicht so spät. Du hast noch etwas Zeit vor dem Abendessen.“

         Als er sah, dass die Mutter nicht nachgeben wollte, senkte er den Kopf und ging seinen Pflichten nach. Danach duschte er und aß zu Abend. Nach dem Abendessen ging er gleich sehr erschöpft zu Bett.

         Die Mutter kam in sein Zimmer um mit ihm zu beten.

         Sie setzte sich auf die Bettkante, strich dem Kind durch die Haare und sagte:

         „Ich bin heute sehr Stolz auf dich, mein Kind. Du hast richtig gehandelt, indem du den Leuten geholfen hast. Doch dürfen wir in all unser Hilfsbereitschaft und unserem Wunsch, nützlich zu sein, nicht die Grenze der Hilfe überschreiten und die Pflichten für die Anderen erledigen.“

         „Wie meinst du das Mutter?“

         „Zum Beispiel: indem du deiner Klassenkameradin die Mathematikaufgabe gelöst hast, hast du sie beim lernen verhindert. Richtiger wäre es gewesen, ihr beizubringen, wie man die Aufgabe löst. Verstehst du?“

         „Verstehe ich, Mutter. Das heißt ich hätte dem kleinen Jungen helfen können, den Drachen in die Luft zu bekomme, hätte es aber nicht für ihn tun sollen, oder? Das selbe auch bei dem Jungen mit dem Fahrrad. Hätte ich ihm beigebracht die Kette wieder an die richtige Stelle zu setzen, würde er sich bei dem nächsten Vorfall selber helfen können. Und der Postbote?“

         „Die Sache mit dem Postboten ist etwas komplizierter. Es ist seine Verantwortung die Briefe auszutragen. Er verdient dafür. Und wenn du was falsches gemacht hättest, wie zum Beispiel einen wichtigen Brief an der falschen Adresse abzugeben? Oder wenn du einen Brief verloren hättest? Die Verantwortung wäre immer noch die seine gewesen und er hätte die Folgen tragen müssen.“

         „Du hast recht Mutter. Aber ich glaube richtig gehandelt zu haben, als ich der Dame geholfen habe, die Straße zu überqueren.“

         „Sehr richtig, mein Kind, obwohl alles was du heute getan hast, gut war. Wir dürfen nur nicht den Leuten die Gelegenheit nehmen zu Lernen, indem wir ihre Pflichten für sie verrichten.“

         „Und dürfen uns auch nicht unserer eigenen Pflichten vergessen!“

         Robert war zufrieden. Es war ein sehr produktiver Tag voller Neuigkeiten gewesen.

         Er umarmte die Mutter voller Liebe und betete mit ihr, sich bei Jesus bedankend für die Lehren dieses Tages.

Tante Selia

Übersetzung: Igor Oberding

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Die Münze


         Ferdinand war ein gutherziger Junge, sensibel gegenüber dem Leid der anderen.

         Eines Tages ging er auf einer Straße am Stadtrand an einem sehr arm aussehenden Haus vorbei, wo zwei magere und blasse Kinder vor der Tür spielten.

         Spontan näherte er sich und kam mit den Kinder ins Gespräch. Dabei erfuhr er, dass sie keinen Vater hatten und dass die Mutter auf der Arbeit war um für den Unterhalt des Hauses zu sorgen. An dem Tag hatten die Kinder noch nicht gegessen, was sie nur nach der Rückkehr der Mutter machen würden.

         Von Mitleid ergriffen wünschte sich Ferdinand er könnte helfen. Aber wie? Auch er hatte keine Mittel und sein Vater arbeitete viel damit ihnen zu Hause nichts fehlte.

         Dann hatte er eine Idee. Er hatte viele Freunde, und auch wenn er alleine nicht viel helfen konnte, so konnten sie gemeinsam doch vieles machen.

         Er versammelte die Freunde und erklärte ihnen sein Plan. Wenn jeder mit ein Wenig beitrug konnten sie dieser Familie schon beachtlich helfen. Alle waren sie mit Ferdinands Idee einverstanden. Voller Eifer entschieden sie sich die Suche nach Helfern und Unterstützung auch weiter auf Verwandte, Bekannte, Freunde und Nachbarn zu erweitern. Mit mehr Mitteln könnten sie dann die Hilfe auch an weitere Familien in Not anbieten.

         Und so wurde es gemacht. Sie bekamen nicht nur Nahrungsmittel, Kleidung und Schuhe, sondern jeder spendete auch Arbeitszeit, widmete sich den Kindern, half in dem Haushalt und in der Hausaufgabenbetreuung.

         Wie vorgesehen breitete sich die Unterstützung allmählich auch an andere gleichweise notbedürftigen Familien der Umgebung aus.

         Alles waren glücklich und optimistisch.

         Als Ferdinand um die Unterstützung eines Jungen in der Schule fragte, von dem er wusste, dass er sehr reich war, wurde er von der kalten und unberührten Antwort des Jungen sehr enttäuscht:

         „Ich habe nichts zu geben.“

         „Wie? Du bist doch der reichste Junge in der Schule!” wunderte er sich.

         Da Ferdinand nicht gleich aufgab holte der Junge dann doch noch etwas ungern eine kleine Münze aus der Tasche und übergab sie:

         „Das ist alles was ich geben kann.“

         Ferdinand schaute die Münze perplex an und wollte sie erst eigentlich gar nicht annehmen, weil sie ja fast gar nichts wert war. Dann steckte er sie doch ein, bedankte sich und ging empört fort.

         Als er zuhause ankam, erzählte er die Geschichte der Mutter und fügte hinzu:

         „Ich wollte die Münze erst gar nicht annehmen, da es ja eine Beleidigung gegenüber der Not anderer ist. Die ist ja nichts wert!“

         Die Mutter schaute ihn an und sprach ruhig:

         „Dann hättest du aber sehr schlecht gehandelt, mein Sohn. Du solltest lernen, dass im Leben jeder das gibt, was er hat. Und das steht oft in keinem Verhältnis mit dem, was man glaubt das der Mensch hat.“

         „Wie meinst du das Mutter? Verstehe ich nicht. Er ist sehr reich!...“

         „Ganz genau. Aber hat es nicht gelernt etwas von sich zu geben. Deshalb, mein Sohn, ist diese Münze, die du so verachtest, die Gelegenheit deines Freundes etwas zu geben, das für ihn sehr viel bedeutet. Verstehst du?“

         „Ich verstehe. Du willst damit sagen, dass die Gabe eine Lehre ist, die wir üben müssen“ antwortete der Junge, erstaunt über die weisen Wörter seiner Mutter.

         Richtig, mein Sohn. Der Egoismus ist eine Krankheit von der wir uns nur sehr langsam befreien. Und dein Freund macht gerade die ersten Schritte um dieses schreckliche Übel zu überwinden.

         Ferdinand schaute mit verändertem Blick auf die kleine Münze, die auf seiner Handfläche funkelte, und bedankte sich für die erteilte Lehre.

         Er rahmte die Münze ein und hängte sie gut sichtbar an die Wand in seinem Zimmer, um diese Lehre nie wieder zu vergessen.

         Ein Jahr später war sein Freund schon vollkommen in der Gruppe integriert und leistete glücklich und voller Freude seinen Beitrag. Darüber konnten alle anderen nur staunten.

Tante Selia

Übersetzung: Igor Oberding

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Das entflohene Eichhörnchen


         In einer Lichtung im Wald lebte eine Eichhörnchenfamilie in Harmonie und Frieden.

         Die kleine Familie bestand aus Vater Großhorn, Mutter Eiche und einem Paar gehorsamer Kinder. Zwischen allen herrschte Verständnis und Freundschaft, und deswegen schätzten sie sich alle sehr.

         Während Vater Großhorn ausging, um sich um die Versorgung der Familie zu kümmern, blieb Mutter Eiche zu Hause, passte auf die Kinder auf und sorgte sich um den Haushalt.

         Eines Tages erfuhr Mutter Eiche, dass sie erneut Mutter werden sollte. Alle waren überglücklich, waren die Kinder nun doch schon groß und ein Baby kam gerade zur rechten Zeit.

         Kurz danach wuchs die Familie: ein wunderschönes Hörnchen Baby war geboren.

         Hörnchen wuchs schnell und wurde immer anspruchsvoller. Die kleine Familie richtete sich ganz nach ihm und erfüllte ihm alle Wünsche.

         Aber nicht alles durfte erlaubt werden. Und immer als die Mutter ihn ermahnte wurde er rebellisch und unglücklich.

         Mit der Zeit begann er zu glauben, dass keiner ihn liebte. Immer schimpfte man mit ihm: „Mach dies nicht, Hörnchen! Mach das nicht! Räume deine Sachen auf!“

         Eines Tages hatte er alles satt, fühlte sich sehr traurig und entschied weg zu gehen um frei in dem Wald zu leben. Seine Mutter hatte ihn immer über die Gefahren gewarnt, die er vorfinden könnte, aber das war ihm immer egal gewesen. Auch sein Vater war um seine Sicherheit besorgt, und hatte es ihm nie erlaubt alleine in den Wald zu gehen. Jetzt war er allerdings frei und musste sich nicht mehr den Regeln anderer fügen.

         „Ach! Na endlich werde ich das Leben genießen, so wie ich es immer wollte. Ich bin schon genügend groß, um mich um mich selber zu kümmern!“ dachte er.

         Lebenszufrieden spazierte er lange im Wald herum.

         Langsam wurde es dunkel und das kleine Eichhörnchen hatte noch keine Unterkunft für sich gefunden. Die Geräusche im Wald beängstigten ihn und er wünschte sich bei seiner immer so liebvollen Mutter zu sein.

         Aber jetzt war er verloren. Er kannte den Rückweg nicht mehr. Und außerdem plagte ihn ein schrecklicher Hunger.

         Die Dunkelheit wurde immer finsterer und schreckenvoller.

         Nachdem er so viel gelaufen war, nistete er sich erschöpft im Baumstamm einer großen Tanne ein und schlief nach viel weinen ein.

         Am nächsten Morgen erwachte er mit dem knistern trockener Blätter. Jemand näherte sich. Schnell stand er auf. Vielleicht war es jemand der ihm helfen könnte.

         Es war ein großer und bedrohlicher Wolf!

         Als der Wolf heulte und die gefährlich aussehenden Zähne fletschte rannte Hörnchen so schnell er konnte davon.

         Als er merkte, dass er dem Wolf entwischt war, hielt er an um Luft zu schnappen.

         „Puh, gerade noch so davon gekommen!“ sagte er erleichtert.

         Da hörte er auf einmal ein komisches Geräusch, das sich wie Rasseln anhörte. Er guckte auf den Boden und sah erschrocken eine riesengroße Schlange, die gerade zum Angriff bereit war.

         In panischer Angst ergriff Hörnchen erneut die Flucht, und lief so schnell davon wie ihn seine Beine tragen konnten.

         Das Herz pochte ihm aus dem Hals und er schnappte nach Luft, als er an einem Baum anhielt. Seine Beine zitterten. Er lehnte sich an den Baum, um sich etwas zu erholen, und hörte auf einmal ein seltsames Summen.

         Was war das? Als er auf die Seite guckte, bemerkte er, dass er sich fast an ein großes Bienennest angelehnt hatte. Und sie sahen richtig böse darüber aus!

         Er sammelte erneut Kräfte und floh vor dem Bienenschwarm, der in seine Richtung angeflogen kam.

         Als er so nach hinten schaute, übersah er einen Fluss auf seinem Fluchtweg, viel herein und wurde ganz nass.

         Glücklicherweise hatten die Bienen Hörnchen aus den Augen verloren und er konnte beruhigt aus dem Wasser steigen.

         Als er sich umschaute erkannte er auf einmal die Umgebung. Ja! Er war nah an zu Hause!

         Mit gestärktem Selbstvertrauen schlug er einen Pfad ein und kam nach wenigen Minuten an die Lichtung wo er wohnte.

         Alle waren über seine Rückkehr glücklich und erleichtert, und küssten und umarmten ihn mehrmals.

         Erholt, nachdem er sich richtig ernährt hatte, sprach Hörnchen zu seiner Mutter:

         „Weißt du Mutter, ich habe herausgefunden, dass es nichts besseres als das eigene Heim gibt. Ich dachte ihr liebt mich nicht, weil ihr mir immer nur Vorwürfe gemacht habt. Jetzt verstehe ich, das gerade weil ihr mich so liebt, ihr so vorgegangen seid. Ich war vielen Gefahren ausgesetzt und fühlte mich einsam und verlassen. Nur hier bei euch bin ich sicher und beruhigt.“

         Die Mutter lächelte und antwortete mit Tränen in den Augen:

         „Das ist wahr mein Kind. Nichts ist so gut wie die Liebe der Familie. Aber du warst nie verlassen. Gott wachte über dich und brachte dich wieder gesund und munter zu uns zurück.“

         Hörnchen senkte den Kopf und sprach betroffen:

         „Danke lieber Gott für die wunderbare Familie die du mir gegeben hast!

Tante Selia

Übersetzung: Igor Oberding

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Pedrinho sagte nein!


         Pedrinho ist 10 Jahre alt und ein sehr aufgeweckter Junge. An einem Nachmittag, als er auf dem Weg nach Hause war, rief ihn zwei Jungs aus seiner Schule.

         - Hei Junge, komm her! – Plötzlich liefen sie schon an Pedrinho’s Seite.

         - Hei Mann, alles klar? – Sagte einer der Jungs.

         - Alles klar. – Antwortete Pedrinho und ging weiter.

          - Mann, wir haben hier was ganz tolles. Das gibt uns ein tolles Gefühl. Möchtest du es ausprobieren? – Sagte der andere.

         - Nein, Danke. – Sagte Pedrinho ganz ernst.

         - Es ist kostenlos, erwiderte er, und du wirst es mögen. – Und sie zeigten ihm etwas, das wie eine Zigarette aussah.

         Pedrinho sagte, dass er es nicht ausprobieren wollte. Die Jungs lachten ihn dann aus. Sie sagten, dass er altmodisch und Feigling wäre. Aber Pedrinho ging weiter ohne Etwas zu sagen.

         Am Abend erzählte er seinem Vater, was geschah.

         - Du hast es sehr gut gemacht, mein Sohn. Sie haben dir eine Art Droge angeboten. Kannst du dich daran erinnern, dass wir schon darüber gesprochen haben?

         Der Junge erinnerte sich. Es war ein sehr ernstes Gespräch, als sein Vater ihn über die Drogen aufklärte und über alle Schäden, die sie anrichten können; Sie sind schlecht für die Gesundheit des Körpers und Geistes, stören das Schulleben und im Laufe der Zeit kann dieser Fehler uns dazu führen, dass wir ohne Drogen nicht mehr leben könne, dann streiten sich die Menschen, sie rauben und manchmal sogar töten, um ihre Sucht zu befriedigen.

         Es ist eine traurige Realität für diejenigen, die diesen Weg gehen, weil es ein sehr schlechter Weg ist und es ist schwierig daraus zu kommen. Wir sollten es gar nicht erst ausprobieren.

         Pedro nickte. Aber es ist schwer, nein zu sagen, weil die Kinder ihn darauf drängten und ihn auslachten. Sein Vater erklärte dann:

         - Ich weiß, dass es schwer sein kann, Nein zu sagen, aber es ist richtig. Sei stark! Du bist ein guter Sohn – sagte der Vater, und umarmte den Jungen. – Gehe weiterhin zu Schule, spielt weiter, schließt Freundschaften mit anderen Kindern, die auch den Weg der Gesundheit und des Guten gehen.

         - Pedrinho saß noch auf dem Schoß seines Vaters und versprach sich selber mit der Schule weiterzumachen, und immer weit weg von den schlechten Freunden und Drogen zu bleiben. Denn Drogen sind nicht cool!

Claudia Schmidt

(Übersetzung von Karina Rogalla – Spiritistische Studiengruppe Schwester Sheila, Hamburg)

[Hier clicken] um die Zeichnungen von Evagelisationslehrerin Cristina Chaves, des dritten Kinderzyklus der Spiritistische Gesellschaft Casa do Caminho, Porto Alegre/RS.

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Allan Kardec, der Missionar Jesu


         Vor langer Zeit ist ein Junge in einer Familie von seriösen und ernsthaften Menschen geboren worden. Die Ankunft eines Babys ist für eine Familie ein besonderer Tag, deswegen blieb der 3. Oktober 1804 für immer in ihren Leben gespeichert. Die Eltern waren sehr glücklich über die Ankunft des Babys, sie haben es mit Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit überhäuft. Sie gaben ihm den Namen Hippolyte Léon Denizard Rivail.

         Der Vater, Jean-Baptiste und die Mutter, Jeanne Louise beugten sich über die kleine Wiege und dachten nach: Wie wird unser Baby sein? Was wird aus unserem Sohn werden, wenn er gewachsen ist?

         Ursprünglich kamen sie aus einer Familie von intelligenten und kultivierten Leuten. Der Vater war Richter. Es war normal, dass er sich um die Zukunft des Kindes sorgte.

         In Frankreich des neunzehnten Jahrhunderts war die Erziehung schwierig, da die Lehrer versucht hatten, ihre Schüler durch Strafen und Schlägen zu erziehen. Es gab damals sehr wenige Schulen und diese waren normalerweise meistens für die Privilegierten zugänglich.

         Aus diesem Grund dachte der Vater von Hippolyte Léon seit seiner Kindheit darüber nach, in welche Schule er ihn hinschicken würde, wenn die Zeit reif wäre. Er forschte viel nach und entschied sich für die Pestalozzischule in Yverdon, Schweiz.

         Pestallozi war ein bemerkenswerter Erzieher und auf der ganzen Welt bekannt. Auch wenn Kardec aus einer katholischen Familie stammte, wurde der Junge in ein protestantisches Land geschickt, wo er einer der bekanntesten Jünger Pestallozis wurde. Als Lehrer, veröffentlichte er das pädagogische System seines Meisters, welches das Schulsystem in Frankreich und Deutschland revolutionert hatte.

         Hippolyte Léon verfügte über eine besondere Intelligenz, ein bemerkenswertes Denkvermögen, edle Gefühle, einen aufrichtigen Charakter und gute Prinzipien. Mit seinen vierzehn Jahren hatte er schon jüngere Schüler unterrichtet und ersetzte somit nach Bedarf seinen Meister, als er verreisen musste.

         Auch wenn er ein brillanter Schüler war, wurde er diskriminiert, weil er ein Katholik im protestantischen Land war. Er litt unter den intoleranten Taten, die man ihm und anderen angetan hatten. Diese Situation hat in ihm den Wunsch nach einer religiösen Reform erweckt, in der alle Menschen miteinander verbunden und gleichwertig sind und wo kein Unterschied unter ihnen gemacht wird.

         Er wusste aber nicht, wie man das anstellen sollte!

         Zurück nach Frankreich, als er die Studien beendet hatte, widmete er sich dem Unterricht und den Übersetzungen von Werken über Erziehung und Moral in die deutsche Sprache, die er gründlich kannte. Er schrieb verschiedene Bücher und gründete eine Schule, wo er die Aufgabe angenommen hatte, Kinder und Jugendlichen zu erziehen, um sie zu würdigen respektvollen Menschen zu machen, wie er selbst.

         In dieser Epoche hatten schon die geistigen Erscheinungen die Welt aufgeregt. Der Lehrer Rivail, wie er gennant wurde, fing an diese Angelegenheit nachzuforschen und bemerkte, wie wichtig diese Phänomene waren.

         Er verfügte über einen hellen Geist mit einem klaren Verstand, war stets lernwillig und offen für neue Ideen, so wurde er bald zu einer in seiner Gesellschaft ausstrahlende Lichtquelle.

         Er forschte die geistigen Erscheinungen nach, verglich ihre Botschaften miteinander, die ihm aus der ganzen Welt geschickt wurden, selektierte diese nach Themen und bildete somit eine Grundlage für eine Lehre, welche er "die spiritistische Lehre" oder "Spiritismus" genannt hatte.

         Er spürte die Wichtigkeit dieser Kenntnisse, die aus der geistigen Welt kamen, um die Menschen auf der Erde aufzuklären. Am 18. April 1857 veröffentlichte er unter den Namen Allan Kardec das Werk "Das Buch der Geister", das die gesamte spiritistische Lehre beinhaltet. Da sein Name durch die vielen Publikationen in Frankreich sehr bekannt war, wollte er die Menschen nicht von ihm beeinflussen lassen.

         Die Grundlagen des Spiritismus sind: 1) Die Existenz Gottes. 2) Die Unsterblichkeit der Seele. 3) Die Kommunikation zwischen den materiellen und spirituellen Welten. 4) Das Gesetz der Wiedergeburt oder der Mehrexistenzen. 5) Die Pluralität der bewohnten Welten.

         So gesehen, dem am Anfang des neunzehnten Jahrhunderts geborenen Kind, ist eine außerordentliche Aufgabe anvertraut worden: Der Kodifizierer der spiritistischen Lehre zu werden.

         Als Missionar Jesu und mit der Unterstützung der Geister kam er, um die Welt zu verändern und allen Kreaturen Aufklärung, Trost, Glaube und Hoffnung zu bringen.

         Mit der Lehre der erhobenen Geister fand er schließlich das was er gesucht hatte. Er verstand, dass alle Menschen vor dem Gesetz Brüder und gleich sind. Sie unterscheiden sich durch den Grad ihrer Entwicklung und durch ihre moralischen Fortschritte, die sie erreicht haben.

         Aus diesem Grund, am 18. April, wenn die spiritistische Lehre 150 Jahre alt wird, richten wir unsere Gedanken voller Dankbarkeit an Allan Kardec, für seine bemerkenswerte Mission, die er so gut ausgeführt hatte.

         Sicherlich wurden seine Eltern in dieser letzten Existenz gezielt ausgesucht und für die Aufgabe vorbereitet, Allan Kardec für die Ausführung seiner zukünftigen Mission die notwendige Erziehung und Unterstützung zu geben. Die Seelen von Jean Baptiste und Jeanne Louise dürften sich glücklich schätzen und Gott dankbar sein, dass sie einen Sohn bekommen haben, der einer der größten Männer der Menschheit aller Zeiten sein würde.

         Allan Kardec ist ein Licht, das in der Ewigkeit leuchtet, wie ein intensiv leuchtender Stern, der sich nie erlöschen wird.

Quelle: "Der Tröster"- wöchentliche Zeitschriftausgabe für die Verbreitung der spiritistischen Lehre

Autorin: Célia Xavier Camargo

Übersetzung von Vania Becker-Trotz – Spiritistische Studiengruppe Schwester Scheilla Hamburg - Deutschland

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Die Kraft des Verständnis


         Ein Spielzeug von Jonas war verschwunden. Er war sehr genervt und hatte einen Verdacht, dass sein Brüder Lucas, der nur drei Jahre alt war, Schuld an dem Verschwinden hatte. Jonas schrie:

         - Lucas, gib mir mein rotes, neues Auto wieder.

         - Ich weiß es nicht, wo das ist. Ich habe dein Auto nicht genommen – antwortete der Kleine.

         - Doch, du hast es genommen. Sag mir, wo du das versteckt hast, Lucas!

         Aber der Kleine wiederholte und stampfte mit den Füßen auf dem Boden und weinte:

         - Ich habe es nicht genommen, ich habe es nicht genommen, ich habe es nicht genommen.

         Als die Mutter das Durcheinander sah und merkte, dass Lucas in Trennen ausbrach, nahm sie ihn auf dem Arm und sprach zu dem älteren Sohn:

         - Jonas, mein Sohn, du bist schon 11 Jahre alt und kannst dich nicht mit deinem kleinen Bruder so streiten. Wenn Lucas es dir sagt, dass er es nicht war, dann glaube ich ihm. Suche gründlich und dann wirst du auch dein Spielzeug finden.

         Jonas schnaubte vor Wut, ging aus dem Zimmer raus und fing an sein Auto zu suchen. Er suchte im Schlafzimmer, im Garten, auf der Terrasse, im Wohnzimmer und sogar im Badezimmer. Er fand aber sein Lieblingsspielzeug nicht.

         Er wusste nicht mehr, wo er noch suchen sollte. Jonas ging zum Arbeitszimmer und sah das Bücherregal seines Vaters an und dachte: Das kann nur hier sein!

         Er nahm alle Bücher vom Regal. Als sein Vater am Nachmittag nach Haus kam, erschrak er sich. Er fand Jonas verloren und bedrückt zwischen den Büchern.

         - Was ist passiert, mein Sohn? – Fragte der Vater entsetzt.

         - Ich habe mein Spielzeugauto gesucht, Papi.

         - Zwischen meinen Büchern? Hast du es gefunden?

         - Nein, Papi.

         - Gut, dann tue die Bücher wieder zurück ins Regal.

         - Aber, Papi! Ich bin müde! – Meckerte der Junge und zog Grimassen.

         - Der Vater dachte geduldig nach:

         - Jonas, du hast diese Unordnung verursacht. Deswegen, solltest du alles aufräumen und die Bücher wieder ins Regal stellen! Fang sofort damit an, ansonsten wirst du nicht vor dem Schlafengehen fertig sein.

         Sie haben nicht bemerkt, dass der kleine Lucas in das Zimmer kam und sich hinter dem Tisch versteckt hatte und das Gespräch mithörte.

         Gleich nachdem der Vater aus dem Zimmer ging, schlug Lucas in seiner Art vor:

         - Brauchst du Hilfe, Jonas?

         Jonas hielt einen großen Bücherstapel auf dem Arm, den er kaum halten konnte, und antwortete schlecht gelaunt:

         - Du?! Geh weg du Knirps! Du hast keine Kraft, um so schwere Bücher zu tragen. Jetzt lasse mich in Ruhe arbeiten!

         Es dauerte nicht lange und Jonas war erschöpft. Er entschied sich, eine Pause zu machen, um sich auszuruhen und was Kleines zu essen, aber er war so müde, dass er sich auf das Sofa im Wohnzimmer vor dem Fernseher hinsetzte und einschlief.

         Als er wieder aufwachte, erschrak er sich!

         “Oh mein Gott! Ich bin eingeschlafen und habe Papi’s Bücher nicht zu Ende aufgeräumt!”

         Er rannte zum Arbeitszimmer und erlebte eine große Überraschung.

         Es sah aus wie ein Wunder! Einige Bücher waren nicht so ordentlich sortiert, aber sie waren alle im Regal!

         - Wer könnte das getan haben? – Fragte er sich leise, ohne es zu glauben.

         Eine frohe und klare Stimme antwortete:

         - Das war ich!

         Das war Lucas. Er war sehr glücklich mit seiner Arbeit und legte das letzte Buch weg.

         - Wie hast du das geschafft, Lucas? Diese Bücher sind so schwer! Wie könntest du einen Stapel von Büchern tragen?

         - Ich habe aber keinen Bücherstapel getragen. Ich habe sie einzeln getragen!

         Jonas starr seinen Bruder an und bewunderte die Arbeit, die er getan hatte. Er verstand, dass er die Hilfe seines kleinen Bruders verachtete und traute ihm das nicht zu. Sein Bruder bewies ihm jedoch, dass er die Aufgabe erledigen konnte. Er könnte sicherlich nicht solche schwere Sachen tragen, aber er benutzte sein Köpfchen und trug die Bücher eins nach dem Anderen.

         Jonas ging zu seinem Bruder und umarmte ihn liebevoll.

         - Lucas, du hast mir heute bewiesen, dass wir alles schafen können, was wir wollen. Wir müssen nur bereitwillig sein und Kreativität haben. Danke, Brüderchen.

         Die Eltern beobachteten die Situation und waren glücklich zu sehen, wie die Brüder sich umarmten und in Frieden waren.

         Lachend, stellte die Mutter fest:

         - Damit die Lektion komplett ist, fehlt noch etwas, Jonas. Erinnerst du dich an deinem kleinen roten Auto? Ich habe es gefunden, mein Sohn. Das war in dem Schrank zwischen deinen Klamotten.

         Jonas schämte sich, war rot geworden und sprach zu seinem Bruder:

         - Lucas, ich weiß es nicht, wie ich mich für mein Benehmen entschuldigen kann. Ich habe dich heute zweimal falsch verurteilt und das war ein Fehler. Außerdem, hast du bewiesen, dass du nur körperlich klein bist, aber du hast ein großes Herz. Trotz von mir schlecht behandelt zu werden, hast du meine schlechte Laune und meine Ungeduld ertragen, du hast alles vergessen und als du sahst, dass ich in Schwierigkeiten steckte, hast du mir mit Freude geholfen, und erledigte die Aufgabe, die eigentlich für mich war. Kannst du mir verzeihen?

         Der Kleine umarmte Jonas mit einem breiten Lächeln im Gesicht:

         - Klar! Gehst du mit mir morgen sparzieren?

         Alle lachten und waren glücklich, dass sie ein Teil der Familie waren, die wie jede andere auch Probleme hatten, aber über alles glücklich waren, weil Verständnis, Großzügigkeit und Liebe zwischen ihnen herrschten.

TIA CÉLIA

Quelle: O Consolador – Wöchentliches Magazin für die Verbeitung des Spiritismus

Autorin: Célia Xavier Camargo

Übersetzung von Karina Rogalla – Spiritistische Studiengruppe Schwester Scheilla Hamburg - Deutschland

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Ein rettender Gedanke


         Im Süden von Brasilien hatte eine Familie während einer kalten Winterzeit mit Schwierigkeiten zu kämpfen.

         Der Vater war im Spital, nachdem er krank geworden war und die Mutter beschäftigte sich mit Handarbeiten, mit der Erziehung ihrer Kinder und damit ihren Mann im Spital zu besuchen.

         Die drei Kinder arbeiteten um die Lebensbedingungen etwas zu verbessern.

         José, 16 Jahre alt, war in der Werkstatt tätig.

         Dora, 15 Jahre alt, half der Mutter im Haushalt.

         Sogar Marta, 9 Jahre alt, opferte ihre Freizeit und war in einem Geschenkladen etwas behilflich.

         José arbeitete in der Nähe des Spitals und ass jeden Tag schnell sein Mittagessen um seinen Vater besuchen zu können.

         Als sich ihm die Gelegenheit bot, äusserte der Vater ihm gegenüber seine grosse Sorge, denn er wusste mit Sicherheit, dass zu wenige Bettdecken vorhanden waren. Vor zwei Monaten hatte eine lokales Hochwasser alles beschädigt und jetzt machte Sr. Nestor sich Gedanken wegen seiner Familie. Als er aber mit seinem Sohn sprach, kam ihm ein rettender Gedanke.

         Er erklärte ihm, was er zu tun hätte. José lachte und zeigte sich überrascht aber glücklich.

         Zum Beginn des Abends fing José an Zeitungen zu sammeln und nahm sie nach Hause. Die Zeit ins Bett zu gehen war gekommen und die Bettdecken wurden an die Familienmitglieder verteilt.

         Sie konnten nicht schlafen, weil sie froren und zitterteten. Aber José begann die Zeitungen zu bügeln und legte sie zwischen die Bettdecken. Danach ging auch er zu Bett.

         In jener Nacht schliefen sie ruhig und selig und erwachten in bester Stimmung.

         Am Morgen erklärte José, dass er nur die Anweisung seines Vaters genau befolgt hatte. Denn sein Vater lernte im Zeltlager, während des Militärdienstes, wie man sich warm halten konnte.

         Die Familienmitglieder umarmten sich und ein Gefühl der Freude ergriff sie, denn sie waren sehr dankbar über die Zuneigung von José und die liebvolle Hingabe des Vaters.

Der Verfasser ist nicht bekannt

Übersetzt von Tania Stidwill

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Genieße das Leben!


         Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Genieße das Leben!

         Bia konnte diesen letzten Satz nicht vergessen: “Genieße das Leben!” Die Tante, die ihr diesen Rat gegeben hatte, war schon gegangen, ohne dass das Mädchen nachfragen konnte, was sie genau damit meinte.

         Bia hat ihren 10. Geburtstag gefeiert und hat einen Computer geschenckt bekommen. Bald konnte sie schon die Informatikstunden der Schule in die Praxis umsetzen. Sie konnte schon emails versenden und empfangen.

         Es war an einem Nachmittag, als sie am Computer saß und plötzlich die Idee hatte, an alle ihre Kontakte folgende Frage zu stellen: “Was bedeutet für euch das Leben zu genießen?”

         Es kamen die unterschiedlichsten Antworten:

         “Urlaub machen und angeln gehen!” – definierte ein Onkel von Bia, den sie sehr gerne mochte. Das Mädchen mochte jedoch nicht zu angeln! Sie fand, dass die Antwort nicht zu ihr passte.

         “Auf Partys gehen und sich betrinken!” – antwortete ein älterer Cousin. Bia konnte noch nicht auf Partys gehen, weil sie noch nicht das richtige Alter dazu hatte. Sollte sie irgendwann hingehen dürfen, dann würde sie sich bestimmt nicht betrinken, denn ihre Eltern hatten ihr beigebracht, dass alkoholische Getränke keine gute Wahl sei, weil es die Gesundheit schadet.

         “Nichts tun und sich ausruhen!” – stand auf einer der E-Mail, die sie erhalten hatte. “Das ist lustig!” dachte Bia. “Ich mag nicht, wenn ich nichts zu tun habe, mir ist langweilig und meine Mutter beschwert sich, dass ich sie störe, da ich ständig nach einer Beschäftigung frage”

         “Verreisen und die Welt kennenlernen!” – antwortete die älteste Schwester von Bia, die in der Hauptstadt zur Uni ging. Reisen ist was schönes, dachte Bia, aber nicht die ganze Zeit, denn Zuhause bei der Familie und Freunden zu bleiben, ist auch was Tolles ...

         “Viel Geld besitzen und sich alles kaufen zu können!” – die Antwort ihrer besten Freundin hat Bia überrascht. Viele Personen haben ihre Antwort auf materielle Dinge bezogen wie Geld, neues Auto, gesellschaftliche Stellung, Reisen.

         Eine der Antworten war jedoch anders und sagte:

         “Das Leben genießen bedeutet mit jemandem, die du gerne hast, zusammen zu sein, und das tun, was dir gefällt”.

         Bia fand diese email gut, aber eine weitere hat ihr noch besser gefallen:

         Der Begriff “das Leben zu genießen” hängt von Person zur Person ab, je nach den Werten, die für den einzelnen von Wichtigkeit sind: Familie, Spaß, Geld, Reisen, es könnten materielle Dinge sein oder auch nicht. Als unsterbliche Seelen, wie wir sind, befinden wir uns auf der Erde einverleibt mit dem Ziel zu lieben, zu verzeihen, mit der Familie zusammen zu leben und um zu lernen, alle Wesen gutes tun. Wusstest du, dass wir wie die Vögel sind? Wir besitzen auch zwei Flügel: die Weisheitsflügel, die das intellektuelle Bewusstsein vertritt welches wir durch lernen und arbeiten erlangen und die Liebesflügel, die wir durch das Praktzieren der Nächstenliebe, des Verzeihens, der Geduld, des Verständnisses, des Respekts, der vielen anderen ewige Werten die von Jesus beigebracht wurden. “

         Die E-Mail beendet mit dem Satz, dass es nur Bia alleine definieren kann, was das Leben genießen für sie bedeutet. Nicht zu vergessen, dass wir von Gott erschaffene Seelen sind, die auf der Erde auf Reise sind mit dem Ziel die Liebe zu erlenen und sich weiter zu entwickeln.

         Nachdem Bia über den Inhalt nachgedacht hat, inspiriert von ihrem Schutzengel, bewahrte sie die E-Mail liebevoll auf. Sie ist sicher, dass diese ihr geholfen hat zu verstehen, was die Tante an ihrem Geburtstag sagen wollte.

Claudia Schmidt

Übersetzung von Vania Löbel und Korrektur von Karina Rogalla – Grupo de Estudos Espíritas Irmã Sheilla – Hamburg - Deutschland

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Die Kartoffel


         Augusta war sehr verärgert darüber, dass Lívia eine DVD verlor, die sie sich ausgeliehen hatte. Obwohl das Mädchen sich entschuldigt hatte, wollte Augusta nicht mehr mit ihr spielen. Desweiteren sagte Augusta, dass sie ihr nicht verzeihen würde und nicht mehr bereit war darüber zu sprechen.

         Augustas Mutter, Dona Luísa, konnte nicht verstehen, warum so eine alte tolle Freundschaft plötzlich ohne einen triftigen Grund beendet werden konnte. Sie schlug dann vor:

         - Wir machen folgendes: solange Du über deine Freundin verärgert bist, wirst Du diese Kartoffel überall mit dir herumtragen. Sie wird deine neue Freundin sein.

         Augusta stimmte zu, solange sie Lívia nicht entschuldigen müsste, da sie überzeugt war, auf diesem Weg dem Mädchen eine gute Lehre erteilen zu können. Ab dann trug sie die Kartoffel im Haus herum. Als sie duschen ging, wusch sie sie, parfümierte sie und zeichnete ihr sogar ein Gesicht an ihrer neuen Freundin.

         Am nächsten Tag, bevor sie zur Schule ging, fragte die Mutter:

         - Wirst du heute mit deiner Freundin Lívia sprechen?

         - Auf gar keinen Fall...-antwortete Ausgusta.

         - Dann nimm die Kartoffel mit in die Schule – sagte die Mutter bestimmend.

         Augusta fand es merkwürdig, aber in dem Schulranzen würde keiner etwas merken. In der Pause erinnerte sie sich, dass Lívia eine ganz tolle Freundin war. Sie verspürte die Lust sie zu entschuldigen, aber sie war sehr stolz: sie war überzeugt, dass sie richtig gehandelt hatte und dass die Freundin leiden sollte.

         Am Nächsten Tag argumentierte die Mutter, dass schlechte Gefühle zu pflegen, nur demjenigen schaden, der sie empfindet. Trotzdem brachte Augusta nichts dazu, ihre Meinung zu ändern. Sie blieb bei der Abmachung, solange sie die Freundin nicht verzeihen konnte, würde sie die kleine Kartoffel bei sich tragen.

         - Mir macht es nicht aus – murmelte sie voller Schmerz

         Am dritten Tag jedoch, fing die kleine Kartoffel seltsam an zu stincken. Sie wurde gefragt, was in dem Ranzen war. Ausgusta ging die Frage aus dem Weg.

         - Es geht nicht mehr! Die Kartoffel riecht schlecht! – sagte sie aufgeregt, als sie nach Hause kam.

         - Du hast dir selber ausgesucht nachtragend zu sein und dieses Gefühl mit dir herum zu tragen – sagte Dona Luísa.

         - Was hat das mit der Kartoffel zu tun? – wollte sie gleich wissen.

         In Ruhe erklärte ihr die Mutter, dass die kleine Kartoffeln ein Symbol für den Groll darstellt, den sie für ihre Freundin empfunden hat. Desweiteren schadeten die schlechten Gefühle ausschließlich ihrer Tochter und nicht Lívia, da sie negative Energien ausstrahlte, wie die Kartoffel die anfing zu stincken.

         - Wenn wir sagen, dass wir verziehen haben, aber das was uns verletzt hat nicht vergessen, dann ist das gleiche, wie eine kleine Kartoffel im Schrank aufzubewahren.... Wir bewahren etwas auf, was uns schaden wird. Hast du schon gedacht, wie es nach einem Monat aussieht?

         - Ich möchte nicht darüber nachdenken. Augusta hat endlich verstanden, dass Hass und Groll, Gefühle sind, die nur denjenigen schaden, die sie empfinden.

         Nach diesem Gespräch verzeihte Augusta Lívia und vergass ganz und gar was geschehen war.

         Noch heute, wenn sie darüber nachdenkt, jemanden nicht zu verzeihen oder nachtragend zu sein, erinnert sie sich an dem schlechten Geruch der Kartoffel, die sie getragen hat und bemüht sich gleich zu verzeihen und das Geschehen zu vegessen.

Diese Geschichte ist basiert auf einer Botschaft aus dem Internt und der Autor ist unbekannt

Claudia Schmidt

Übersetzung von Vania Löbel und Korrektur von Karina Rogalla – Grupo de Estudos Espíritas Irmã Sheilla – Hamburg - Deutschland

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Die Bedeutung von Weihnachten


         An einem Nachmittag im Dezember traf Larissa ihre Mutter in der Küche, sie war mit dem Weihnachtsessen beschäftigt. Sie fragte, wie es mit den Vorbereitungen steht und die Mutter antwortete unaufmerksam:

         - Weihnachten ist für mich nur Arbeit! Es kommen viele Leute zum Festessen, zu viel Essen muss ich vorbereiten und das Haus sollte vor Sauberkeit glänzen! Ich bin am Weihnachten immer müde.

         Larissa ging nachdenklich raus. Sie betrat das Wohnzimmer, als ihre Schwester mit vielen Geschenkpäckchen ankam und laut klagte:

         - Ich mag kein Weihnachten! Das Geld ist nie genug, um so viele Geschenke zu kaufen! Und ich hatte keine Zeit mir ein neues Kleid für das Fest auszusuchen!

         Das Mädchen war über die Worten ihrer Schwester traurig. Es schaltete den Fernseher ein, um sich abzulenken. Sie sah viele Werbungen über Weihnachtsgeschenke, dem Weihnachtsmann, Partys und Kleider. Keiner von ihnen handelte sich über Jesus, das Geburtstagskind. Sie schaltete den Fernseher aus und ging auf den Balkon, wo ihr Vater war. Sie fragte dann:

         - Papa, was geschiet hier? Keiner denkt an Jesus am Weihnachten! Man redet nur über den Weihnachtsmann, Partys, Geschenke!

         - Dies geschieht, weil die Leute die Bedeutung von Weihnachten vergessen haben - beantwortete der Vater. Zu diesem Zeitpunkt feiern wir den Geburtstag von Jesus, wir treffen uns mit der Familie und den Freunden in einer Umgebung der Liebe und Frieden. Wir müssen unseren Mitmenschen Zuneigung zeigen und dabei ehrlich sein, ohne mit den Geschenken und Feiern zu übertreiben. Und uns bei Gott für die Geschenke, die Er uns jeden Tag gibt bedanken: Unsere Familie, Freunde, die Natur, unser Leben. Wir müssen auch darübernachdenken, ob wir die Lehre Jesus leben. Als Er auf der Erde war, hat Er uns gelehrt zu lieben und unseren Nächsten zu vergeben, wohltätig, bescheiden, freundlich zu sein und nur das Gute tun. Weißt du, was Gutes tun bedeutet, Tochter?

         - Ich weiß es schon – sagte Larissa. Das bedeutet einen kranken Menschen zu besuchen, sich nicht zu streiten und immer die Wahrheit zu sagen.

         - Das ist genau das. Wir sollten auch zu Hause, bei den Hausarbeiten helfen, sich um die Tiere und um den jüngeren Geschwister kümmern, den Eltern und Lehrern gehorsam sein, lernen. Das Alles bedeutet was Gutes tun, wie Jesus uns gelehrt hat.

         Larrisa gab ihrem Vater einen Kuß und bedankte sich für die wertvolle Lektion. Sie entschloss sich ihrer Mutter und Schwester das was sie über Weihnachten gelernt hatte zu erzählen.

Claudia Schmidt

Übersetzung: Karina Rogalla – Grupo de Estudos Espíritas Irmã Sheilla – Hamburg

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Der Fall der Giraffe


         - Herr Löwe, haben Sie das Neueste schon gehört?- fragte der Strauss und erzählte weiter, worüber alle Tiere des Zoos am kommentieren waren: Das Verschwinden der Giraffe.

         Der Löwe sagte nichts. Bei der Morgendämmerung befand sich die Giraffe nicht auf ihrem Gehege. Ohne jemand Bescheid zu sagen, war sie verschwunden. Jedes Tier hatte eine andere Version des Geschehens, sie sprachen ununterbrochen darüber....

         Einige erzählten, dass die Giraffe von dem langweiligen Leben des Zoos müde war und einfach abhaute. Andere dachten an einer Entführung, sie stellten sich die Ablösesumme in Millionenhöhen vor (bisher hat jedoch keiner verlangt!)...

         Das Nilpferd, das ein sehr guter Freund der Giraffe war, litt mit dieser Situation besonders. Es stellte sich tausend Gefahren vor, die seiner Freundin passiert haben könnten. Es dachte, es sei sogar über dieses Verschwinden schuldig. Hat es vielleicht irgendetwas gesagt, was die sensible Giraffe geärgert hatte und sie deswegen einfach weglief?

         Als der Löwe, der sehr vernunftig war, die Verzweiflung des Nilpferdes bemerkte, rief er ihn.

         - Hör mal, Freund, sei vorsichtig mit dem was die Tiere so erzählen. Keiner ist sich sicher oder hat irgendetwas gesehen. Manchmal haben sie nichts zu tun, sie lästern über das Leben anderer Tiere und ziehen frühzeitig Schlüsse daraus, in dem sie tratschen.

         Sie wurden plötzlich von einer kleinen, vor lauter Aufregung springende Ameise unterbrochen.

         - Ich habe es gesehen, ich habe es gesehen! Ich habe einen Zirkuswagen hier im Zoo gesehen!...

         Es war ein regelrechtes Geschrei. Alle waren sich sicher: das Misterium über das Verschwinden der Giraffe war aufgelöst. Es war jetzt klar, die Giraffe würde eine Zirkusartistin werden! Warum haben sie nicht schon vorher so etwas überlegt? Dann gingen sie überall im Zoo herum, um die neue Nachricht an alle zu verbreiten.

         Zurück blieben nur das Nilpferd, das am weinen war, weil seine Freundin sich nicht mal von ihm verabschiedet hat und der Löwe, der wiederum sehr unruhig war.

         Überraschenderweise tauchte kurze Zeit später die Giraffe wieder auf. Sie versuchte zu erklären, so gut es ging, da ihren Mund noch betäubt war, dass sie in dieser Nacht zum Zahnarzt musste. Ihr Zahn hat furchterlich geschmerzt. Der Arzt hat es bemerkt und nahm sie sofort mit.

         Das Nilpferd hatte an diesem ganzen Durcheinander, das die Tiere veranstalteten, geglaubt.

         Nun hat es verstanden, was der Löwe ihm erklärt hat: Es ist notwendig, über das was andere uns erzählen nachzudenken, um sich nicht durch Tratschen und Lügen beirren zu lassen.

Letícia Müller

Übersetzung: Vania Löbel – Grupo de Estudos Espíritas Irmã Sheilla – Hamburg

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Beten lernen


         Antonia und Jade waren große Freundinnen. Jade hat unzählige Male bei Antonia zu Hause geschlafen, dies war das erste Mal, dass Antonia bei Jade schlafen würde.

         Beide waren darüber sehr erfreut, sie spielten den ganzen Nachmittag und hatten viel Spaß.

         Abends duschten sie und setzten sich am Tisch zusammen mit dem Rest der Familie von Jade: der Vater, die Mutter und die Brüder Charles und Carlos.

         Antonia wollte anfangen zu essen, da fragte die Mutter von Jade:

         Wer wird das Gebet aussprechen?

         Jade stimmte zu und sprach ein schönes Gebet aus, sie bedankte sich für das Essen, für die Familie und Freunde. Antonia bemerkte, dass niemand die Hände gefaltet hatte oder das Kreuzzeichen machte, sagte aber nichts.

         Das Abendessen, das von Jades Vater, den Herrn Airton organisiert wurde war lecker. Den Tisch abzuräumen und das Geschirr abzuwaschen war die Aufgabe der Kinder. Antonia half ihnen dabei.

         Als dann Antonia und Jade alleine waren, fragte das Mädchen:

         Betet Ihr immer vor dem Essen?

         - Ja, erklärte Jade. Wir haben viel zu bedanken, findest Du nicht?

         Antonia stimmte zu und Jade fuhr fort:

         Früher haben meine Eltern immer die Gebete ausgesprochen, diese waren allerdings sehr lang, wir hatten großen Hunger und mussten bis zum Schluss warten. Daraufhin haben meine Brüder und ich abgemacht, dass immer einer von uns das Gebet ausspricht. So haben wir es gelernt. Ich weiß, dass meine Mutter es gern hat, dass wir das Gebet aussprechen, auch wenn wir unsere Augen geschlossen halten, weiß ich, dass sie lächelt und mit dem Kopft nickt. Hast Du es nicht bemerkt? Jade machte die Geste der Mutter nach.

         An diesem Abend konnten die Mädchen bis später spielen, da sie am nächsten Morgen keinen Unterricht hatten. Gegen Mitternacht, erklärte Herr Airton, dass sie noch 15 Minuten Zeit hätten, um die Spiele zu beenden und sich schlafen zu legen. So geschah es, die Jungs beendeten ihr Spiel und die Mädchen sammelten die Spielzeuge auf, die im Wohnzimmer verstreut waren.

         Die Mädchen unterhielten sich auf dem Zimmer ganz leise, als Frau Augusta hereinkam, um gute Nacht sagen zu wollen:

         Habt Ihr vor dem Schlafen schon gebetet?

         Die Mädchen antworteten mit „nein“ und Frau Augusta betete dann mit ihnen zusammen. Sie bedankte sich für den Tag und bat um eine gute Nacht. Sie mögen ihren Schutzengel im Schlaf treffen um von ihnen gute Ratschläge zu bekommen.

         Als sie fertig waren, konnte Antonia sich nicht zurückhalten und fragte:

         Faltet Ihr nicht Eure Hände, kniet Euch nicht hin und macht Ihr nicht das Kreuzzeichen beim Beten?

         Jade, die seit Kindheit in der spiritistischen Lehre aufgewachsen ist, verstand die Frage nicht, ihre Mutter jedoch antwortete:

         In der spiritistischen Lehre haben wir keine Rituale, deswegen haben wir keine genaue Gebetstellung. Weder knien wir uns hin, noch falten unsere Hände zusammen, noch machen wir das Kreuzzeichen. Wir benutzen weder Kerzen, noch Bilder von Heiligen. Das Gebet ist ein Gespräch mit Gott und wir benötigen keine besondere Geste oder Rituale, um uns mit ihm zu unterhalten, findest Du denn nicht? Was zählt sind die Gefühle, die wir im Herz tragen.

         Antonia nickte mit dem Kopf, jetzt verstand sie warum im Jades Haus weder Heiligen, noch Altaren, noch Kerzen vorhanden waren.

         Danach erzählte Frau Augusta eine der vielen Geschichten, die sie über Jesus wusste. So wurden die Mädchen im Schlaf gewiegt und gleichzeitig lehrte sie ihnen ein bisschen mehr über den geliebten Meister.

Claudia Schmidt

Übersetzung von Vania Löbel – Spiritistische Studiengruppe Schwester Sheilla Hamburg - Deutschland

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In Verteidigung des Lebens


“Welches ist das allererste natürliche Menschenrecht?

Das Recht des Lebens.”


Das Buch der Geister, Allan Kardec – Frage 880




         Erhalte das Leben. Sag nein zur Abtreibung! Das stand auf dem kleinen Plakat im Flur der Schule geschrieben. Aninha blieb stehen, um die wunderschönen Babys, die die Kampagne darstellte anzusehen. Rodrigo, der mit ihr plauderte, blieb auch stehen.

         - Ich kann es nicht verstehen, warum eine Mutter ein Baby das in ihrem Bauch wächst, tötet. – Dachte er laut vor sich hin.

         - Einige Menschen denken, dass solange das Baby noch nicht geboren ist, kein Leben existiert – Antwortete Rodrigo.

         - Was für einen Unsinn! Wissen sie nicht, dass der unsterbliche Geist mit dem Körper verbunden ist ab dem Moment, dass das Sperma das Ei befruchtet?

         Aninha sprach sehr laut und bald blieben andere Jugendliche stehen, um sie zuzuhören.

         - Die Frauen haben Rechte über ihren eigenen Körper! – Unterbrach ein Mädchen, das vorbeiging.

         - Aber das Baby ist ein anderes Leben, als das Leben der Mutter! Ein Baby zu töten ist Mord! Und es ist egal wie alt es ist! - Sagte Rafaela, die sich in das Gespräch einbrachte.

         Die Sirene ertönte und die Jugendlichen gingen wieder ins Klassenzimmer. Auf dem Weg ins Klassenzimmer sprachen sie weiter und weitere Schüler interessierten sich für das Thema.

         - Aber was passiert, wenn die Mutter kein Geld hat, um das Baby aufzuziehen? Und was ist, wenn die Mutter so alt ist wie wir, 15 oder 16? – Fragte jemand.

         - Sie hätte aufpassen sollen, um nicht schwanger zu werden. Selbst dann, ein Wesen zu töten, das sich nicht wehren kann, ist keine Lösung. Stellt Euch vor, wenn unsere Mütter beschlossen hätten, dass wir nicht geboren werden sollten?

         Nachdem Rodrigo gesprochen hatte, war es ein paar Sekunden still, dann fuhr Rafaela fort:

         - Jetzt wollen sie die Abtreibung legalisieren ... Einige Politiker wollen Morde genehmigen, anstatt über Verhütungsmittel aufzuklären und Bedingungen zu schaffen, so dass Kinder in Familien geboren werden können, bei denen die Eltern Arbeit und die Möglichkeit die Familie zu ernähren haben.

         Die Lehrerin hat das Interesse der Gruppe bemerkt und ging auf das Gespräch ein:

         - Kennt ihr die Geschichte des Fotografen, der bei einer OP, die im Uterus der Mutter stattfand und bei der, ein Baby in der 21. Schwangerschaftswochen gerettet wurde, Bilder aufnahm? Er fotografierte den Augenblick, als das Baby den Finger des Arztes griff! Das Baby war am Leben und wollte weiter leben!

         Da die Jugendlichen das Foto, das in vielen Kampagnen gegen Abtreibung eingesetzt wurde nicht kannten, versprach die Lehrerin das Foto bei der nächsten Stunde mitzubringen.

         - Was passiert, wenn jemand eine Abtreibung bereits durchgeführt hat, was soll man tun? – Fragte Aninha, die immer noch nicht verstanden hat aus welchen Gründen man ein Baby tötet.

         Die Frage löste mehrere Antworten: Liebe und materielle Dinge an bedürftigen Kindern spenden, sich in Kampagnen gegen Abtreibung engagieren, ehrenamtliche Tätigkeiten führen und verwaiste Kinder adoptieren. Jemand wies auch darauf hin, dass anstelle sich selber zu beschuldigen, sollte man seinen Nächsten was Gutes tun.

         Da die Klasse immer noch neugierig auf das Thema war, ermutigte die Lehrerin ihre Schüler sich Fragen aufzuschreiben und Sätze zu formulieren, um darüber diskutieren zu können. Sie recherchierten, interviewten Beamten, Wissenschaftlern, Religiösen und organisierten in lokalen Schulen eine wichtige Kampagne gegen die Legalisierung der Abtreibung, und führten sogar ein Theaterstück auf. Somit nahm jeder an dem Kampf für die Erhaltung des Lebens daran teil.

Claudia Schmidt

Übersetzung von Karina Rogalla – Spiritistische Studiengruppe Schwester Scheilla Hamburg - Deutschland

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Die reise


         An jenem Tag kam Melissa sehr traurig aus der Schule. Ihre Mutter fragte gleich, was passiert ist.

         - Ich habe keinen Turnschuh wie Carol, alle Mädchen haben das.

         - In diesem Moment können wir dir keinen anderen Turnschuh schenken. Du solltest dich nicht darüber ärgern, sagte Joana.

         Sie dachte nach, wie sie ihrer Tochter helfen könnte, plötzlich hatte sie eine Idee:

         - Ich werde dir eine Neuigkeit erzählen: wir machen eine Reise. Wir wissen noch nicht, an welchem Tag wir abfahren werden. Aber ich benötige deine Hilfe. Ich möchte, dass du deinen Koffer selber packst. Er muss bald fertig werden.

         Die kleine rannte ins Zimmer und nahm sich den größten Koffer, den sie kriegen konnte. Sie fing an zu packen. Sie packte ihre besten Klamotten und Lieblingsspielzeuge ein. Sie erzählte ihrer Schwester Isabella, die auch wiederum anfing zu packen.

         Sie dachten lange Zeit nach, was sie alles mitnehmen wollten, da sie bisher nie alleine ihre Koffer gepackt hatten. Melissa war ein in der Schule sehr fleißiges Mädchen aber zu Hause hing sie sehr an ihren Sachen, ihren Spielzeugen, ihren Klamotten.

         An nächstem Tag waren die Koffer gepackt, als Joana nach Hause kam.


         - Wo gehen wir hin, fragte Isabela.

         - Es hängt davon ab – sagte die Mutter. Es hängt von unseren Taten ab. Die Reise die wir unternehmen, wird die einzige in diesem Leben sein und ist sehr wichtig. Wir gehen in einen Ort hin, den wir kennen, aber wir uns nicht erinnern können. Weißt jemand zufällig wohin?

         Die Mädchen wussten es nicht.

         - Du hast uns den Tag unserer Abreise nicht verraten – erinnerte sich Melissa.

         - Keiner kennt den Tag, aber es ist wichtig vorbereitet zu sein, d.h. mit gepackten Koffern. Darf ich eure Koffer öffnen, um zu schauen, was drin ist?

         Gleich fing sie an, die Koffer auszuleeren und erzählte:

         - Weder die Anziehsachen, noch die Spielzeuge, noch die Schuhe, noch das Geld werdet ihr mitnehmen können. Findet ihr all diese materiellen Sachen wirklich wichtig?

         - Aber Mutter, was werden wir anziehen und essen?

         - Diese Reise ist anders. Eines Tages Mädels, werden wir alle sterben und um zu der spirituellen Welt zurück zu kehren. Auf dieser Reise werden wir nichts Materielles mitnehmen.

         - Ich mag nicht über den Tod zu sprechen, flüsterte Isabela.

         - Manchmal ist es wichtig darüber zu sprechen, damit wir lernen, das Wichtigste in unserem Leben wahr zu nehmen. Von allen Dingen die du in deinen Koffer gepackt hast, liebe Melissa, wirst du nur die Liebe deiner Familie mitnehmen können, ohne das Haus im Hintergrund dieses Fotos. Und du, Isabela, wirst die erworbenen Kenntnisse mitnehmen können, die du aus den Büchern gelesen hast, aber die Bücher können nicht mit.

         - Nur das? - fragte das Mädchen

         - Nein, wir nehmen alles Gute das wir gelernt und gemacht haben – fuhr die Mutter fort. Die ganze Liebe die wir in unserem Herz tragen und die guten Taten die wir vollbracht haben. Deswegen Melissa sind der neue Turnschuh oder die Markenklamotten nicht wichtig. Deine Anziehsachen sollten sauber sein. Dein Körper hat Pflege verdient, wie Sport und gesunde Ernährung. So bleibt er gesund und kann dir weiterhin in diesem Leben dienen.

         - Ich habe es verstanden, Mutter, sagte Melissa. Das was wir sind, ist es wichtig und nicht das was wir haben. Kann ich die Koffer wegräumen?

         - Ja. Aber diese hier könnt ihr behalten. Die Mutter gab jedem Mädchen ein kleines Täschchen in Form eines Herzens. Behaltet in Euren Herzen alle guten Taten die ihr am Tag vollbracht habt, das könnt ihr auch auf dem Papier aufschreiben, damit wenn der Tag eures Ausscheidens aus diesem Leben gekommen ist, ihr viele wichtige Dinge mitnehmen könnt.

         Die Mädchen wurden von der Mutter stark umarmt, sie haben gelernt, dass die Liebesverbindung nicht reißt, wenn wir sterben. Ab diesem Tag haben sie den materiellen Dingen keine Wichtigkeit mehr gegeben, sie haben sich nicht mehr darüber geärgert, wenn sie etwas nicht bekamen, was sie sich gewünscht hatten. In den Herzen der Mädchen sammelten sich immer mehr Nächstenliebe, Frieden und Liebe in Form von Wörtern und Taten.

Claudia Schmidt

Übersetzung von Vania Löbel – Spiritistische Studiengruppe Schwester Scheilla Hamburg – Deutschland

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Wasser, göttliches Geschenk


         In der Nähe des Hauses von Zequinha floss ein kleiner Fluss, der früher ein sehr großer war. Der Vater von Zequinha pfegte zu erzählen, dass er dort als Kind viel geangelt hat. Mit der Zeit verschwanden die Fische nach und nach, so dass heute selten jemand einen einzigen Fisch dort bekommt.

         Dieser Fluss war für den größten Teil der Wasserversorgung der Stadt verantwortlich. Schade, dass viele Menschen es nicht zu schätzen wussten und ohne an die Konsequenzen zu denken, verschwendeten dieses göttliche Geschenk. Zequinha selbst war so ein Mensch, denn jedes Mal als er geduscht hat musste seine Mutter ihn warnen:

         - Zequinha Du bist schon sauber, höre auf so viel Wasser zu verschwenden, Kind!

         Das gleiche passierte, als er sich die Zähne geputzt hat. Sogar für das Händewaschen verbrauchte er soviel Wasser, das es für eine Dusche locker reichen würde. Auch den Wasserhahn drehte er nicht richtig zu.

         Seine Mutter hat ihn stets kontrolliert und seine Antwort darauf war: „Es ist ok Mama, ich werde ein paar Groschen aus meiner Spardose nehmen und dir helfen, die Wasserrechnung zu bezahlen. Er dachte, dass seine Mutter sich nur wegen den Wasserkosten Sorgen machte.

         Eines Tages erklärte ihm sein Vater, dass schlimmer als Geld zu verschwenden sei Wasser zu verschwenden. Er erzählte auch, dass alle Menschen dieses göttliche Geschenk mit Weisheit verbrauchen sollten, damit wir es weiterhin für die Zukunft nutzen können.

         Aber Zequinha hat sich nicht zu sehr dafür interessiert… Der Junge war auch nicht besonders sorgsam um den Müll, falls er keinen Müllbehälter antraf, schmiss er ihn irgendwohin oder sogar in den Fluss.

         In einer Nacht hatte Zequinha einen Traum, besser gesagt einen Alptraum! Er ging auf der Brücke spazieren, als er von der Schule kam und plötzlich warf ein kleiner Plastikbecher ins Wasser. Er beobachtete die Kreisen die der Becher im Wasser machte. Plötzlich passierte etwas Merkwürdiges: der Fluss fing an böse zu werden, floss ganz schnell und gab einen Ton von sich als sei es Klagen oder Schimpfen.

         Zequinha verstand es nicht so gut, aber das Gewässer veränderte seine Form und zeigte Augen und Mund inmitten des fließenden Wassers. Diese Figur sprach: „Ich bin der Beschützer der Gewässer und bin über all diese Dinge die hier geschehen sehr traurig geworden! Die Leute respektieren den Fluss nicht, viele denken, dass er ein Mülllager geworden ist, sie vergessen, dass Müll in die Mülltonne gehört! Und du, du bist ein schlauer Junge und gibst ein ganz schlechtes Beispiel! Denke daran, was du da machst und wie du Wasser verschwendest und wirf niemals Müll in den Fluss! Wenn du so weiter machst, bringst du Gott unser höchster Vater keinen Respekt entgegen, weil er uns Wasser gibt, damit wir es mit Weisheit verwenden. Denk nach, denk nach, denk nach…“

         Die große Blase verlor langsam ihre Stimme und warf den Plastikbecher heraus. Der Fluss verschwand langsam hinterher, es blieb nur eine traurige trockene Landschaft.

         Zequinha zitterte heftig. Die Sonne wurde immer heißer und er spürte plötzlich großen Durst als er erwachte: „ Na so was, was für einen Alptraum, werde Wasser trinken!“. Während er das Wasser auskoste dachte er an den Alptraum und schloss den Wasserhahn ganz vorsichtig.

         Am nächsten Tag war er immer noch beeindruckt und erzählte seiner Mutter was passiert war. Er erzählte alle Einzelheiten, da diese in seinem Gedächtnis noch sehr präsent waren. Er sprach, dass er jetzt verstanden hat, warum seine Mutter über die Verschwendung vom Wasser so oft sich beschwert hat.

         Zequinha hat eine große Lektion erteilt bekommen und in wenigen Tagen konnte man schon in seinem Verhalten eine Veränderung beobachten. Auch von seinen Freunden und Kumpels verlangte er mehr Respekt vor dem Wasser, dieses göttliche Geschenk.

Cleusa Lupatini

Übersetzung von Vania Löbel – Spiritistische Studiengruppe Schwester Scheilla Hamburg - Deutschland

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Der Raum der Geheimnisse


         Tante Lu liebt es ihren Neffen Geschichten zu erzählen. Eines Tages erzählte sie ein Abenteuer das alle gefesselt lies und das ende wissen wollten.

         Die Geschichte ging so:

         - In einem Schloss gab es einen Riesen Raum vor dem sich alle fürchteten, weil es bekannt war als das Raum der Geheimnisse.

         Zequinha der sehr neugierig war entschied sich in den Raum einzugehen um zu sehen was dort ist. Und so ging er voller Mut und Neugier.

         Weist du was er dort gesehen hat?

         Ein Riesen Spiegel, ein Riesen Bett und neben dem Bett war eine Truhe. Neugierig, öffnete er die Truhe und sah das dort eine große Treppe ist. Und Zequihna ging die Treppe hinunter und landete in einem schönen Garten.

         Er ging durch den schönen Garten in dem alles von seltener Schönheit war, und sogar die Tiere waren ungewöhnlich schön und umgeben von einem Licht.

         Irritiert von so viel Schönheit wollte er wissen woher das kommt, so lief er herum bis er an einem blauen See ankam in dem das Sonnenlicht spiegelte. Da Zequinha Durst hatte trank er aus dem See und schlief dort ein.

         Und plötzlich, wurde er von einer schönen Melodie geweckt und als er die Augen öffnete erschreckte er sich weil er umgeben war von licht, Kindern und Tiere.

         Er war fasziniert von all dem als ein Mädchen namens Rosa ihn einlud mit ihnen mit zugehen.

         Zequinha ging und zu seiner Überraschung warfen die Kinder und Tiere mit Blüten, die als sie auf den Boden fielen sich in einen Blütenteppich verwandelten. Zequinha fragte seine neue Freundin was das war.

         Rosa erklärte das, der Raum, der Raum der Geheimnisse ist weil darin ein junge lebte der ein großes Herz hatte und ein Licht für die Guten taten.

         Zequinha war beeindruckt aber er musste zurück gehen, in seine Welt.

         Aber bevor er ging bekam er die Aufgabe, die Herzen aller Menschen dazu zu bringen das sie das Licht der liebe, der Weisheit und der Nächstenliebe in sich aufzunehmen.

         Und so wuchs Zequinha und immer wenn er jemanden anschaute versuchte er sie er zu unterstützen das licht zu finden.

         Die Welt war nie mehr die alte weil Zequinha wusste wie man das licht des Wissens verbreitete und ihm alle folgten

         Und hiermit meine Neffen, lasst uns diesen Samen in uns pflanzen und gedeihen damit durch unser christliches Vorbild uns viele folgen mögen. Um den Planeten Erde in eine Welt des Friedens licht und Harmonie zu verwandeln

         Die Neffen von Tante Lu waren fasziniert und versuchten ihren teil dazu beizutragen die Welt besser zu gestalten

Maria Aparecida Melo da Silva - Juiz de Fora/MG

Übersetzt: Márcio Vinicius Ribeiro Sá
Márcia Ribeiro Prata - Spiritistischer Studienkreis Allan Kardec Gruppe S.E.E.L.E e.V. in Stuttgart

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Ein Mann namens Allan Kardec


         Arthur war ein fleißiger Junge und sehr am Lernen interessiert. An jener Woche hatte er eine Hausaufgabe zu erledigen: über Allan Kardec nachforschen.

         Er wusste, dass Kardec die Lehre, die er von hochentwickelten Geistern erhalten hatte, in fünf Bücher organisiert hatte: Das Buch der Geister, Das Buch der Medien, Himmel und Hölle und Die Genesis. Aber er wollte mehr darüber wissen.

         Er ging dann in die Bibliothek. Dort las er viele interessante Dinge und war erstaunt über die Intelligenz, das Organisationstalent, das Bemühen und die Freundlichkeit von Kardec. Arthur dachte, Kardec war ein wirklich cooler Typ!

         Plötzlich erkannte Arthur, dass er selbst in Lyon, Frankreich war. Und es war das Jahr 1804. Er sah dann die Geburt eines kleinen Jungen namens, Hippolyte Léon Denizard Rivail. Der Junge wuchs in einem harmonischen Zuhause auf, und war sehr lernbegierig und höflich.

         Bald ist aus dem Jungen ein junger Mann geworden, der in der Schweiz, bei einem außergewöhnlichern und sehr klugen Lehrer, dem Professor Pestalozzi studierte. Der junge Mann lernte sehr viele Dinge und wurde Lehrer und Schriftsteller.

         Arthur sah, dass Hippolyte nach Frankreich zurückkehrte, um Chemie, Physik, Anatomie und Astronomie zu unterrichten und Bücher zu schreiben. Er traf auch seine Frau, Amélie, eine fröhliche und mitfühlende Lehrerin.

         Im Jahre 1855 begann Hippolyte das Phänomen des "Tischrückens" zu untersuchen. Die Tische bewegten sich durch Beeinflussung von nicht inkarnierten Geistern. Arthur wollte Fragen stellen, aber Hippolyte war mit den Untersuchungen und dem Zusammenfassen der Mitteilungen der Geister in mehreren Büchern sehr beschäftigt; Arthur dachte, es wäre besser, ihn dabei nicht zu stören.

         Der Junge erkannte, dass der Autor in den Büchern den Spitzname Allan Kardec hatte. Und verstand, dass es dem so war, damit die Menschen nicht denken, dass die Bücher von Hippolyte selbst geschrieben wurden. Immerhin stammten die Mitteilungen in diesen Büchern von nicht inkarnierten Geistern, die sich mit Hilfe der Medien* sich kommunizierten. Für diese Arbeit wurde Kardec (Hippolyte) später als Verfasser** des Spiritismus bekannt.

         Arthur beobachte im Jahre 1869, dass Kardec aufgrund einer Herzkrankheit starb. Er war sehr glücklich zu sehen, dass Kardec von vielen Freunden in der spirituellen Welt empfangen wurde …. dann ...

         - Wach auf Arthur! Wach auf!

         Arthur bemerkte, dass er nicht mehr in Frankreich war...

         Er war in der Bibliothek unter den Büchern eingeschlafen! Aber sein Traum schien real zu sein...

         *Medium: derjenige, der als Vermittler dient (als Verbindung) zwischen den nicht inkarnierten und inkarnierten Geistern.

         **Verfasser: Koordinator

Geschichte von Letícia Muller – veröffentlich in Seara Espírita Nr. 33 - August 2001

Übersetzung von Karina Rogalla / Korrektur Ozanan Rocha – Spiritistische Studiengruppe Schwester Scheilla Hamburg - Deutschland

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Träume*


         An jener Nacht las Stella etwas Ruhiges und sprach ein ehrliches Gebet vor dem Einschlafen. Sie wusste, dass, um eine gute Nachtruhe haben zu können, ist es notwendig sich für den Schlaf vorzubereiten.

         So wie es allen Menschen passiert, wenn Stella einschläft, ruht zwar ihr Körper, aber ihr Geist bleibt wach und kann sich vom Körper lösen. Er bleibt jedoch durch eine Schnur mit der Körper verbunden; diese Schnur nennt man „ die silberne Schnur“.

         An jener Nacht schlief Stella ein und träumte ... Am nächsten Tag, als sie aufwachte, hatte sie die Erinnerung an einem bunten und schönen Traum. Es war nicht das erste Mal, dass sie vom Onkel Ignacio, der vor einem Jahr gestorben war, träumte. Sie erzählte dann sofort ihrer älteren Schwester von ihrem Traum:

         - Onkel Ignacio sagte mir, dass ich schön lernen, zu meinen Eltern gehorsam sein und weiterhin zur Kinderevangelisierung gehen soll und nur Gutes tun soll.

         - Cool! – sagte Marilia. Das ist typisch für Onkel Ignacio, er liebte es, Ratschläge zu geben, erinnerst du dich? Dies passiert, weil wir im Geiste den Menschen, die wir lieben und die nicht mehr inkarniert oder noch inkarniert sind treffen können. Das weißt du, oder?

         - Ja, ich weiß. Ich träume sehr viel – ergänzte Stella. Letzte Woche habe ich von einem Mathetest, den ich am folgenden Tag hatte, geträumt.

         - Ah! Aber das ist eine andere Art vom Traum! - erklärte die Schwester. Als du vom Mathetest geträumt hast, hast du die Sorgen, die du Tagsüber hattest mit in deinem Traum genommen. Diese Art von Träumen werden psychologische Träume genannt. Als du vom Onkel Ignacio geträumt hast, hattest du einen spirituellen Traum, weil du im Geiste die Situation tatsächlich erlebt hast.

         Wir können uns an dieser Art vom Traum, je nachdem war passiert ist, erinnern oder einfach nur ein gutes oder schlechtes Gefühl behalten.

         - Ich habe schon mal geträumt, dass ich Pipi machen musste, und ich habe eine Toilette im Traum gesucht ... – Stella erzählte und lachte dabei.

         - Davon habe ich auch schon geträumt ... Gut, dass ich rechtzeitig aufgewacht bin ... - Die beiden Mädchen lachten. Und ich habe auch schon davon geträumt, dass ich am Nordpol war und wachte auf, weil mir sehr kalt war. Diese Art von Träumen, haben mit dem, was wir im unseren Körper fühlen zu tun und werden physiologische Träume genannt.

         Stella war erfreut zu erfahren, dass, während des Schlafens und abhängig von unserem Verdienst und von den Gefühlen, die wir pflegen, können wir Menschen treffen, etwas lernen, Kurse besuchen, arbeiten und was Gutes in der geistigen Welt tun.

         Als das Gespräch beendet war, hatte sie sehr viele Pläne: Sie wollte ihrem Schutzgeist bitten, wenn das möglich ist, dass sie lernen möge, während ihr Körper schläft. Sie wollte auch ihre Cousine Anne wieder treffen, weil sie als Freundin sehr vermisste.

         Und du, was möchtest du heute Abend tun, während dein Körper schläft?

         * Die Geschichte wurde von Gruppenleitern der Evangelisierung für Kinder zwischen 9 und 10 Jahre alt aus der spiritistischen Gruppe Seara do Mestre (Santo Ângelo / RS) geschrieben und verwendet in der Gruppe bei dem Thema "Schlaf und Träume."



Übersetzung von Karina Rogalla / Korrektur Ozanan Rocha – Spiritistische Studiengruppe Schwester Scheilla Hamburg - Deutschland

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Zuzu die kleine Biene, die keinen Honig machen konnte


         Zuzu war eine Biene, wie jede, die du kennst. Nein. Ganz wie die anderen war sie nicht. Seit sie klein war wusste sie, dass sie ein bisschen anders war als die anderen Bienen: Sie konnte keinen Honig machen, wie ihre Kolleginnen.

         Am Anfang machte ihr das nichts aus. Aber mit der Zeit, als sie sah, wie ihre Eltern immer trauriger wurden, wurde auch sie traurig und betrübt. Die Eltern wollten, dass ihre Tochter studiert und ihren Abschluss in der Honig-Universität machte. Sie wollten sehen, wie Zuzu mit den anderen Bienen im Bienenstock arbeitete und mithalf.

         Zuzu merkte, dass sie die Erwartungen der Eltern nicht erfüllen würde.

         Ihre Eltern brachten sie zu den besten Bienenspezialisten in der Kolonie, aber sie waren sich alle einig: Zuzu würde nie wie die anderen sein...

         Zuzu fühlte sich niedergeschlagen und lebte einsam. Sie wurde gehänselt und verspottet von den anderen Bienen in ihrem Alter.

         Eines Tages, sehr bekümmert, entschied sie sich weit weg zu fliegen. Ohne es zu merken, näherte sie sich einem unbekannten Bienenstock. Und bald erkannte sie, dass es dort anders war, als in der Kolonie, wo sie lebte: Am Eingang hatten einige Wächterbienen auch Probleme: Manche hatten nur einen Flügel, andere waren blind ...

         Als sie langsam in die Kolonie hereinging sah sie, dass “behinderte” Bienen" in allen Bereichen arbeiteten und sehr tüchtig in ihren Aufgaben waren. Sie lernte einige kennen, die wie sie, keinen Honig produzieren konnten. Alle waren aktiv und glücklich: Sie kontrollierten den Honigvorrat, die Produktqualität und leiteten die Produktion. Das machte Zuzu sehr zuversichtlich: Sie könnte auch nützlich sein!

         Im Gespräch mit ihren neuen Freundinnen, erfuhr sie, dass dort alle respektiert wurden und dass alle Bienen so viel arbeiteten, wie es ihnen möglich war. Sie machten nur das, was sie konnten.

         Schließlich kehrte Zuzu voller Neuigkeiten nach Hause. Am Anfang dachten alle, dass alles sei Quatsch, ein Traum oder Fantasie. Aber zielsträbig führte Zuzu immer neue Ideen in ihre Kolonie ein. Sie schaffte es, ein Ministerkomitee in die andere Kolonie zu bringen, damit sie sehen konnten, dass ihr Ideal möglich wäre.

         Langsam schaffte sie die Vorurteile gegenüber behinderten Bienen in der Kolonie abzubauen. Durch ihre Intelligenz und ihre Fähigkeiten bekam Zuzu den wichtigen Posten als Chefin der Produktion des ganzen Bienenreiches, wohin sie auch viele ihrer Schwestern mitnahm.

         Zuzus Eltern verstanden nun, dass das Glück nicht daran liegt, wie die anderen zu sein, sondern die Arbeit so zu machen, wie es einem selber möglich ist und ohne sich mit anderen zu vergleichen.

Luis Roberto Scholl
Seara Espírita nº 66 - maio de 2004

Zeichnungen von Evagelisationslehrerin Cristina Chaves, des dritten Kinderzyklus der Spiritistische Gesellschaft Casa do Caminho, Porto Alegre/RS

Übersetzung: Márcia Ribeiro Prata - Spiritistischer Studienkreis Allan Kardec Gruppe S.E.E.L.E e.V. in Stuttgart

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Veronicas Entdeckung


         Veronica mag keine Hausarbeit. Sie findet es ganz schlimm, dass sie morgens das Bett machen, den Abwasch erledigen und ihr Zimmer aufräumen muss.

         Sie ist überzeugt, dass bei der Hausarbeit zu helfen, eine reine Zeitverschwendung ist, und dass diese Aufgaben überhaupt nicht wichtig sind. Sie ist sicher, dass die Hausarbeit ist eine Sache, die ihre Mutter tun sollte, schließlich ist sie für das Haus zuständig.

         Vanessa, die Mutter von Veronica arbeitet für ein Unternehmen. Ihre Arbeitszeit ist vom 13:00 bis 20:00 Uhr.

         Morgens räumt Vanessa auf, wäscht die Wäsche und bereitet das Mittagessen vor. Wenn sie abends nach Hause kommt ist sie sehr müde. Nach dem Abendessen und dem Abwasch schaut sie die Hausaufgaben ihrer Tochter nach, erkundigt sich was sie an dem Tag gelernt und wie sie sich in der Schule benommen hat.

         In einem Freitagmorgen hörte Vanessa wie die Tochter aus dem Zimmer schrie:

         - Ich mag keine Hausarbeit! Ich werde mein Zimmer nicht aufräumen! Ich streike!

         Vanessa wurde sehr traurig. Sie hatte ihr schon erklärt, dass jeder von ihnen Aufgaben hat und dass ihre Unterstützung sehr wichtig ist. Anscheinend hat Veronica nicht verstanden.

         Die Mutter hat dann eine Entscheidung getroffen: an diesem Tag hat sie das Haus nicht mehr aufgeräumt, keine Wäsche gewaschen, keine saubere Wäsche gebügelt und auch kein Mittagessen gekocht.

         Das Mädchen bemerkte, dass das Haus unaufgeräumt war, Spielzeuge überall verteilt waren und die schmutzige Wäsche noch im Badezimmer lag. Sie dachte trotzdem nicht daran, die Spielzeuge wegzuräumen oder die schmutzige Wäsche in den Schmutzkorb zu bringen.

         Als die Zeit gekommen war, zur Schule zu gehen, entdeckte Veronica dass ihre Schuluniform nicht gebügelt war. Sie meckerte, aber die Mama sagte nichts.

         Am Mittag bemerkte sie, dass die Mutter kein Essen gekocht hatte. Ohne es zu verstehen, was da passiert war, erklärte ihr die Mutter:

         - Mach dir selber ein Sandwich fürs Mittagessen. Ohne es zu verstehen was da los war, improvisierte sie ein Mittagessen mit Sandwich und Saft.

         Vanessa ging gleich danach zur Arbeit und als das Mädchen ihren Schulranzen packen wollte, um zur Schule zu gehen, fand sie diesmal kein Schulbrot auf dem Tisch vor wie üblich, so wie die Mutter immer gemacht hat.

         Der Nachmittag schien diesmal sehr lang. Veronica dachte an das Verhalten der Mutter nach und glaubte sie sei vielleicht krank. Was würde aus ihr, wenn die Mutter erkranken würde?

         Wer würde abwaschen, bügeln, kochen, aufräumen und auf ihren Hund aufpassen?

         Als sie nach Hause kam, fand sie wieder das Chaos vor. Keiner hat den Müll rausgebracht, Bob der Hund bellte ununterbrochen, da er kein Wasser bekommen hatte. Veronica sorgte sich und entschied dem Hund Wasser zu geben, da sie ihn sehr gern hat und wusste, dass wir die Tiere sehr gut behandeln sollten.

         Solange sie auf die Mutter gewartet hat, sah das Mädchen die ganze Zeit fern. Als die Mutter nach Hause kam, ging sie gleich in die Dusche. Veronica klopfte an der Tür und beschwerte sich, sie habe Hunger. Die Mutter antwortete, sie möge warten.

         Nach einiger Zeit kam Vanessa aus dem Badezimmer, setzte sich auf die Couch, und packte ihre Füße auf eine Bank. Veronica fragte:

         - Wirst Du denn kein Abendessen vorbereiten?

         - Nein, antwortete die Mutter. Ich streike.

         Das Mädchen schaute sich um und erinnerte sich, dass sie keinen Mittag hatte, dass die Schuluniform nicht fertig war und sie nachmittags in der Schule nichts gegessen hatte. Auch merkte sie, dass der Hund die Fürsorge Vanessas vermisste.

         Veronica wurde ganz rot. Sie erinnerte sich, dass sie weder abgewaschen, noch das Bett aufgeräumt hat, da sie überzeugt war, sie könnte einfach streiken. In diesem Moment bemerkte sie, wie viele Sachen die Mutter gemacht hat und wie wichtig ihre Aufgaben waren.

         Sie entschuldigte sich bei ihrer Mutter und die beiden beendeten den Streik. Veronica verstand, dass wenn die Hausaufgaben aufgeteilt werden, und sie ihren Teil ohne zu meckern erledigen würde, könnte sie der Mutter helfen und zu der Harmonie zu Hause beitragen. Ab diesem Tag an hatten Vanessa und Veronica mehr Zeit füreinander, um zusammen Spaziergänge und gemeinsame Unternehmungen zu machen. Sie konnten sogar mit Bob spazieren gehen, es wurde eine sehr angenehme Aufgabe für alle.

Claudia Schmidt – Seara do Mestre

Übersetzung von Vania Löbel – Spiritistische Studiengruppe Schwester Scheilla Hamburg - Deutschland

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Die beste Entscheidung


         Oskar hatte eine schöne braune Katze namens Tom. Sie waren Spielgefährten, und die Katze folgte dem Jungen überall. Tom, war aber manchmal ein wenig ungeschickt. Er hatte bereits die Lieblings Pflanze von Frau Wagner, Oskars Mutter, zerstört, hatte eine Glasdose voller Keksen auf dem Tisch umgeschmissen, und hatte mehrmals die Zeitung zerrissen.

         Eines Nachmittags, ging Oskar in das Schlafzimmer seiner Mutter, um Q-Tipps in einer der Schubladen zu suchen. Er suchte hier und dort und nahm alle Sachen aus der Schublade raus, als er plötzlich etwas hörte:

         - Crashhh!

         Der Junge hatte eine rote Parfümflasche runterfallen lassen. Als das Glas zu Boden fiel, brach in tausend Stücke. Es war laut und das ganze Parfüm lief auf dem Boden. Frau Wagner, die in der Küche war, hörte den Lärm und kam um zu sehen, was passiert war.

         - Mein Parfüm! – sagte sie. Was für eine Katastrophe! Wie kam es dazu, Oskar?

         - Es war Tom, sagte der Junge, indem er auf die Katze zeigte, die wegen des Lärms sich ein wenig weggezogen hatte.

         - Aber wie ungeschickt diese Katze ist! Meckerte die Mutter. - Das ist nicht das erste, was er in diesem Haus kaputtmacht!

         Oskar schwieg, während die Mutter weiter redete.

         - Heute schläft Tom in der Garage! Ich will die Katze nicht mehr im Haus haben! Ab sofort wird Tom da draußen sein, damit er nichts mehr kaputtmachen kann!

         Oskar erzählte die Wahrheit nicht, er nahm einfach die Katze und brachte Tom in die Garage. Armer Kater! Ohne zu verstehen, was geschehen war, würde er die Nacht allein verbringen, in der Garage. Später, als Frau Wagner das Abendessen servierte, wollte Oskar nicht essen. Er vermisste die Gesellschaft der Katze, und erinnerte sich, dass sie an dem Abend nicht zusammen auf dem Wohnzimmerteppich spielen könnten.

         Als Oskar ins Bett ging, kam seine Mutter, um mit ihm zusammen zu beten und sah, dass der Teppich, wo Tom schlief neben Oskars Bett, leer war. Als sie mit dem Gebet fertig waren, bereute Oskar seine Tat und sagte plötzlich:

         - Es war nicht Tom, der dein Parfüm kaputtgemacht hatte, Mami. Ich war es! Ich habe die Flasche aus Versehen auf dem Boden geschmissen. Es tut mir Leid, Mami!

         Die Mutter umarmte das Kind und erinnerte ihm daran, dass die Wahrheit zu sagen ist immer die beste Entscheidung. Dann gingen die beiden in die Garage, um Tom zu holen, der sehr glücklich war auf seinem Teppich neben Oskar schlafen zu können.

Claudia Schmidt – Seara do Mestre

Übersetzung von Karina Rogalla – Spiritistische Studiengruppe Schwester Scheilla Hamburg - Deutschland

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Anders sein


         Zezé, der Elefant, war sehr traurig.

         Er dachte er wäre viel zu dick und ungeschickt. In Wahrheit wollte er so sein wie Filó, die Giraffe.

         Aber, als er seiner Giraffen-Freundin von seinem Traum groß und elegant zu sein wie sie erzählte, entdeckte er, dass Filó sich viel zu groß fühlte und mochte ihr Hals nicht. Sie erzählte ihm dann, dass sie wie Lico, das Reh, flink und schnell und mit der richtigen Größe, sein wollte.



         Zezé, der Elefant, und Filó, die Giraffe, sind dann zu Lico gegangen, um mit ihm zu sprechen und entdeckten, dass er annahm zu zart zu sein und in seinen Träumen sah er sich wie Ian, der Löwe, an.

         Als sie ihre Ängste von Ian überwunden haben, suchten sie ihn auf, um ihn zu fragen wie es war so stark und der König zu sein. Aber sie fanden Ian traurig und einsam auf. Der Löwe hatte sehr wenige Freunde, weil er den Ruf hatte böse zu sein und alle hatten Angst von ihm gefressen zu werden.

         Sie könnten nicht herausfinden wer das beste Tier war und entschlossen sich einen Wettbewerb zu organisieren, um das schönste Tier, das ideale Tier des Urwaldes zu wählen. Sie haben Zilá, die Eule, gesucht, um mit ihr zusammen die Regeln für den Wettbewerb aufzustellen.

         Zilá wusste sehr Vieles über das Verhalten der Tiere und überraschte uns als sie folgendes sagte:

         - Warum ist es wichtig das schönste und ideale Tier zu sein? Gott erschuf jedes Tier mit einer Besonderheit und eigene Eigenschaften. Und das ist die Schönheit der Schöpfung. Habt ihr schon daran gedacht wie es wäre wenn es nur Löwe oder Schmetterlinge gäbe?

         Zilá hatte auch erklärt, dass jedes Tier seine Tugend hat und, dass das wichtigste wäre sich zu akzeptieren so wie man ist und das Gute an einem beachten und sich Mühe geben immer besser zu sein indem man die Güte hat zu lieben, vergeben, respektieren und Freundschaft zu schließen.

         Zezé, Filó, Lico und Ian dachten sehr darüber nach was Zilá sagte und haben den Wettbewerb nicht durchgeführt.

         Nach dem Gespräch hörte Zezé sofort auf sich über sein Gewicht zu beschweren und fing an Sport zu treiben; Filó akzeptierte sich wie sie war, groß und schlank und hört auf eine Tratschtante zu sein; Lico wurde glücklicher und zufriedener mit dem Leben und Ian gat sich Mühe ruhiger und nett zu sein und neue Freunde zu haben. Und so haben alle dafür was beigebracht, dass der Urwald ein besserer Ort zum leben wird.

Claudia Schmidt – Seara do Mestre

Übersetzung: Karina Santana Rogalla – Spiritistische Studien Gruppe Schwester Sheilla – Hamburg – Deutschland (G.E.E.Irmã Sheilla)

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Frieden auf der Welt


         Alen war ein sehr intelligenter Junge. Er war neugierig und alles was in der Welt geschah, wusste er. Alles, was er sah, war Grund für Gespräche, mit seinem Großvater, der mit 78 Jahren sehr weise war. Derzeit sorgte nur eine Sache Alen: Gewalt.

         Eines Tages, als er seinen Großvater besuchte fragte er ihn, wie er den Frieden in der Welt erreichen könnte. Sein Großvater antwortete, um Frieden zu erreichen muss erst der Mensch, den Frieden in sich selbst haben, und Jeder sein Teil dazu beitragen. Und dass, wenn wir nicht in die Gewalt der Welt eingreifen können sollten wir es in unserer Umgebung, Häusern und Orte die wir besuchen . Wenn jeder Mensch dazu beiträgt Frieden an den Orten zu bringen in denen er sich aufhält, wird die Welt voller Frieden sein.

         Alen verstand dass, er helfen könnte in dem er nicht mit seinen Geschwistern streitet und mit den Leuten die ihn umgeben, alle respektiert, keine Wortkriege verursacht und nicht andere Leute beleidigt.

         Alen und sein Großvater redeten den ganzen Nachmittag darüber, wie viel besser die Welt wäre, wenn alle in Frieden leben würden.

         Als er nach Hause kam, an diesem Tag, erzählte er seiner Familie, was er mit seinem Großvater sprach.

         Alle waren beeindruckt und beschlossen, einen Pakt zu schließen, dass sie alle auch dazu beitragen würden den Frieden in ihrem Haus und überall dort hinzubringen, wo sie sein würden.

Larissa Brutes

Übersetzt: Márcio Vinicius Ribeiro Sá
Márcia Ribeiro Prata - Spiritistischer Studienkreis Allan Kardec Gruppe S.E.E.L.E e.V. in Stuttgart

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Wollen wir Frieden spielen


         Vor dem Spielzeugladen blieb ich vor der Vitrine stehen: ich wollte schon immer eine Wasserpistole haben!

         Ich schaute nach dem Preis. Ich war super glücklich! Es war kein teueres Spielzeug. Ich war mir sicher das meine Eltern es für mich kaufen könnten...

         Zu meiner Überraschung wollte meine Mutter mir die Wasserpistole nicht kaufen. Und mein Vater auch nicht.

         - Aber wieso nicht? Es ist so billig...

         Es ist wirklich billig. - mein Vater lächelte. - Aber wir werden dir keine Waffe kaufen!

         - Aber es ist keine Waffe Papa! Es ist eine Wasserpistole! sie spritzt nur Wasser! sie ist aus Plastik!

         Also setzten wir uns zum reden.

         Wir finden es schlecht und traurig wenn wir Kriege sehen, Überfälle und Morde.

         Aber finden es so normal wenn Kinder mit Schwertern, Maschinengewehren, Revolvern, Steinschleudern spielen.

         Finden Videospiele normal wo der gewinnt ,der am meisten Menschen tötet.

         Es ist normal ,das im Kinderfernsehen " Fernsehserien oder Zeichentrickserien über Kriege gegen Monster und anderen Feinde laufen.

         Es sind die Erwachsenen, die die Gewalt schaffen: Es sind sie ,die die Kriegsspielzeuge erschaffen, und aggressive Filme und spiele machen.

         Die Spielzeuge übermitteln immer eine Nachricht, sie bringen etwas bei.

         Wenn wir spielen "proben, üben": wir etwas für das echte leben Halten wir uns an den Händen im Kreis und singen, lernen wir uns die Hand zu geben. spielen wir mit Waffen lernen wir die Gewalt.

         Hab angefangen nachzudenken. Ich mag keinen Streit, keinen Krieg, keine Gewalt... Möchte in einer glücklichen Welt leben, wo die Menschen sich gegenseitig helfen und im Frieden leben. Für das würde mir eine Spielzeugwaffe nichts bringen! Es gibt so viel schönere Sachen zum spielen...

         Also war ich glücklich das meine Eltern mir den Frieden beibrachten. Jetzt such ich aus welche Kanäle ich im Fernsehen sehe, analysiere die spiele die ich mit meinen Freunden spiele: wir haben entschieden ,damit die Welt eine bessere ist, den Frieden zu spielen.

Letícia Müller

Übersetzt: Márcio Vinicius Ribeiro Sá
Márcia Ribeiro Prata - Spiritistischer Studienkreis Allan Kardec Gruppe S.E.E.L.E e.V. in Stuttgart

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Freiwillige arbeit


         Es regnet.

         Marina war viel zu faul um raus zu gehen.

         - Ich glaube ich werde das Altersheim heute nicht besuchen... - sagte sie zu ihrer Mutter.

         - Aber du hast es mit deinen freunden ausgemacht- erinnerte sie die Mutter. - Es ist deine Pflicht hinzugehen!

         Sie warten schon alle auf dich.

         - Ich weis Mama... Aber es regnet!

         - Na und? Die alten Leute brauchen Aufmerksamkeit, egal ob es regnet oder ob die Sonne scheint. Geh mein Kind und du wirst sehen die Faulheit wird vergehen!

         Mariana wusste, dass es die Wahrheit war. Sie liebte die Besuche im Altersheim. Sie wusste auch es Tage gibt in den man einfach zu Hause bleiben möchte und ein guten Film anschauen, ein Buch lesen oder

         Fahrrad fahren möchte, aber sie erinnerte sich ,wenn sie mit den alten Leuten sprach, sie kaum bemerkte wie die Zeit vergeht ...

         Und immer kam sie fröhlicher nach Hause, mit dem Gefühl schön mit ihren Freunden geplaudert zu haben!

         So war es auch dieses mal! Als Marina mit Liebe an ihre "älteren" Freunde dachte verflog die Faulheit.

         Trotz Regen ging sie zum Altersheim.

         Sie merkte wie glücklich die alten Menschen waren, Nutzen daraus zog.

         Und du? Hast du schon an eine Möglichkeit gedacht wie du Jemanden glücklich machen kannst?

Letícia Müller

Übersetzt: Márcio Vinicius Ribeiro Sá
Márcia Ribeiro Prata - Spiritistischer Studienkreis Allan Kardec Gruppe S.E.E.L.E e.V. in Stuttgart

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